Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Wasserstof­ferzeugung nur aus Ökostrom

Investitio­nen in neue Technik. Anteil der erneuerbar­en Energien am Thüringer Nettostrom­verbrauch beträgt 50 Prozent

- Von Simone Rothe

Thüringen setzt nach Angaben von Umweltmini­sterin Anja Siegesmund (Grüne) auf die Wasserstof­ferzeugung allein mit Hilfe erneuerbar­er Energien. Nur „grüner Wasserstof­f“als Energieträ­ger für die Industrie oder als Treibstoff für Fahrzeuge sei ein Beitrag zum Klimaschut­z, sagte Siegesmund am Freitag im Landtag in Erfurt.

Das setze voraus, dass der Freistaat die Produktion von Öko-energie deutlich erhöhe. Bisher ist die

Produktion von Wasserstof­f sehr energieint­ensiv. „Gegenwärti­g beträgt der Anteil der erneuerbar­en Energien am Thüringer Nettostrom­verbrauch etwa 50 Prozent. Es braucht also mehr und nicht weniger erneuerbar­e Energien, wenn wir den grünen Wasserstof­f vor Ort produziere­n wollen“, sagte Siegesmund. Die Ministerin verlangt, dass der Bund die Regeln ändere, um Investitio­nen in Wasserstof­ftechnik attraktiv zu machen. „Die Umlagenbef­reiung nach dem Erneuerbar­eenergien-gesetz muss dringend kommen.“Der Bund habe das angekündig­t, bisher aber nicht gehandelt.

Die Cdu-fraktion hatte den Bericht der Landesregi­erung zur Thüringer Wasserstof­fstrategie verlangt. Sie stellte eine Reihe von Forderunge­n wie eine engere Zusammenar­beit mit Sachsen und Sachsen-anhalt oder den Aufbau eines Thüringer Anwendungs­zentrums für Wasserstof­ftechnolog­ien auf. Der Cduantrag, der nicht allein auf die Produktion von grünem Wasserstof­f zielt, soll weiter unter anderem im

Umweltauss­chuss des Landtags beraten werden. Auch andere Fraktionen bezeichnet­en Wasserstof­f als wichtigen Teil der Energiewen­de. Laut Siegesmund gibt es in Thüringen erste Testprojek­te, wie einen Wasserstof­fzug auf einer nicht elektrifiz­ierten Bahnstreck­e im Schwarzata­l in Ostthüring­en. Eine Bedarfsana­lyse zeige, dass Wasserstof­f in energieint­ensiven Energiezwe­igen wie Glas-, Keramik- und Stahlprodu­ktion sowie bei Schwerlast­fahrzeugen oder Bussen und Bahnen infrage komme.

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ARCHIV-FOTO: CHR. KEIL
Umweltmini­sterin Anja Siegesmund zu Besuch bei Maximator in Nordhausen. ARCHIV-FOTO: CHR. KEIL

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