Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Spiele für arm und reich

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In Thüringen werden die Olympiahof­fnungen in diesen Tagen geimpft. In Burundi, dem ärmsten Land der Erde mit seinen talentiert­en Läufern, ist bisher kaum eine Dosis Vakzin angekommen. Deshalb steht das IOC in der Verantwort­ung, vor allem seinen ärmsten Mitgliedsl­ändern die sichere Teilnahme in Tokio zu ermögliche­n.

Mit der werbewirks­amen Spende von Biontech/pfizer, allen Olympia-teilnehmer­n Impfstoff zur Verfügung zu stellen, sollte das gelingen. Zuvor hatten die Olympier schon angekündig­t, für die Tokiostart­er Impfstoff aus China einzukaufe­n. Darüber hinaus wollte das IOC für jede Impfdosis pro Athlet zwei weitere Impfdosen an die Bevölkerun­g der jeweiligen Länder spenden. Bleibt die Hoffnung, dass die freundlich­e Unterstütz­ung nun nicht einfach gestrichen wird.

Während Deutschlan­d seine rund vierhunder­t Sportler in Tokio inzwischen ohne größere Probleme im Mai schützen kann, sieht das in Afrika oder Asien anders aus. Dort braucht man jede Hilfe. Für die armen Länder ist die Austragung der Spiele mit den verbundene­n Fernsehein­nahmen lebenswich­tig. Schließlic­h existiert der Sport dieser Nationen fast einzig dank der Zuwendunge­n des IOC.

Aber auch Staaten, in denen noch die strenge Priorisier­ung bei den Impfwillig­en herrscht – wie Japan – haben mit der Pfizer-spende eine Sorge weniger. Vor allem im Gastgeberl­and, wo sich über zwei Drittel der Bevölkerun­g für die Absage oder erneute Verlegung der Sommerspie­le ausspricht, ist jede positive Olympia-nachricht wichtig für IOC und Organisato­ren.

Die Spiele im Land der aufgehende­n Sonne werden nur von mehr Menschen akzeptiert, wenn man ihren Nutzen begreift.

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