Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Impfung für rund 20 Olympia-kandidaten
Geringe Zahl Thüringer Aktiver verzichtet. LSB stellt 10.000 Schnelltests für Kinder bereit
Seit dieser Woche werden Deutschlands mögliche Olympiastarter gegen das Coronavirus geimpft. Darunter sind auch rund 20 Thüringer Sportler, Trainer und Kampfrichter, die bis Ende Juni für die Sommerspiele und Paralympics nominiert werden könnten, so berichtet es Thüringens Olympiastützpunktleiter Bernd Neudert.
„Wir als OSP vermitteln im Vorfeld nur für die Sportler. Für die mitteldeutschen Athleten koordiniert dann das IAT in Leipzig die Impftermine. Viele Athleten erhielten aber auch schon Impfangebote von Bundeswehr und Polizei. Unsere Landespolizisten sind bereits geimpft“, sagt Neudert. Nur eine geringe Anzahl von Thüringer Aktiven habe erklärt, auf die Impfung zu verzichten, so der OSP-CHEF. Laut einer Umfrage des Deutschen Olympischen Sportbundes wollen 92 Prozent der berechtigten Sportler, die Impfmöglichkeit vor Tokio annehmen.
Dazu gehört auch Paralympicssieger Daniel Scheil. Der Kugelstoßer vom HSC Erfurt holte sich jetzt seinen Termin. Bis Ende Mai sollten alle Sportler ihre Erstimpfung erhalten. Um einen vollständigen Schutz gegen das Virus zu erreichen, werden zirka sechs bis sieben Wochen benötigt. Dies würde Mitte Juli bedeuten. Die Olympischen Spiele sollen am 23. Juli beginnen, die Paralympics am 24. August.
Das Team des Deutsche Leichtathletikverband (DLV) erhält über die Bundeswehr laut Chefbundestrainerin Annett Stein den Impfstoff von Johnson & Johnson, dieser entwickelt bereits nach einer Impfung den vollen Schutz vor dem Virus. Bereits einmal vom Hausarzt geimpft ist Zehnkampf-weltmeister Niklas Kaul. „Die Dosis wäre sonst im Müll gelandet. Danach habe ich im Training ein, zwei Tage weniger gemacht“, so Kaul. Weitsprung-star Malaika Mihambo wartet hingegen noch auf ihren Termin.
Aber auch für den Nachwuchs verbessern sich langsam die Möglichkeiten sicheren Trainings. Der Landessportbund Thüringen vergibt 10.000 Corona-schnelltests an seine Sportvereine mit Kindern unter 14 Jahren, um die aktuelle Ausübung des Trainingsbetriebs zu unterstützen. Die Schnelltests können ab sofort unkompliziert beantragt werden. Vereine mit weniger als 50 Kindern und Jugendlichen unter 14 Jahre erhalten bis zu 20 Tests, größere Vereine mit mehr als 50 Mitgliedern in diesem Altersbereich bis zu 40 Stück. Unter 14-Jährige dürfen sich in Gruppen bis zu fünf Personen unter Anleitung im Sportverein bewegen – im Freien, kontaktlos und mit Vorliegen eines negativen Tests der Betreuer. Thüringen war wegen der Infektionslage zwischenzeitlich das einzige Bundesland, indem Kinder- und Jugendsport komplett verboten war.