Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Weniger Schulen in Thüringen
Ab 1. August gelten neue Mindestgrößen. Lehrerverband fordert klare Vorgaben
Hinternah im Landkreis Hildburghausen wird im neuen Schuljahr keine eigenständige Grundschule mehr haben. Die Einrichtung werde aufgehoben und der Gerhart-hauptmann-schule in Schleusingen angegliedert. Die Veränderung ist eine Konsequenz aus den neuen Mindestgrößen für Schulen, die laut Thüringer Schulgesetz ab 1. August gelten. Hinternah habe im vergangenen Jahr noch 60 Schüler gehabt, Tendenz rückläufig, und werde deshalb nun als „Schulteil Hinternah“im Filialmodel fortgeführt, sagte Lisa Bönsel, Sprecherin des Bildungsministeriums.
Zunächst sind ein halbes Dutzend Schulen betroffen, wie aus einer Übersicht des Ministeriums hervorgeht, über die zuerst die dpa berichtete. In Gera wird die Ostschule von der Regelschule zur Gemeinschaftsschule mit den Klassenstufen 1-10, der Standort bleibe erhalten. Im Unstrut-hainich-kreis geht die Grundschule Hüpstedt in der „Dünwaldschule“mit künftig zehn Klassenstufen auf. Das gleiche Prozedere vollzieht sich in Gotha mit der Aufhebung der Brüdergrimm-grundschule und der Erweiterung der Gemeinschaftsschule im gleichen Gebäude um die Klassenstufen 1 bis 4.
Immer handele es sich dabei um Kooperationen und nicht um Schulschließungen, sagte Bönsel. Eine Ausnahme stelle das Ilmenau-kolleg dar, dessen Betrieb mangels Schülern endgültig eingestellt wird. Alternativ werde in Weimar mit dem Thüringen-kolleg ein Ersatzangebot geschaffen. Im Weimarer Land sei ein weiteres Filialmodell zwischen den bisher eigenständigen Regelschulen „An der Via Regia“in Berlstedt und „Am Lindekreis“in Buttelstedt geplant.
Ihn schmerze der Verlust jeder Schule, zugleich sehe er die Notwendigkeit, sagte der Vorsitzende des Thüringer Lehrerverbandes Rolf Busch. Er vermisse aber weiter eine Verwaltungsvorschrift, wie einzelne Kooperationsmodelle konkret funktionieren sollen.