Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Cdu-fraktion schlägt Neustart-bonus für Sportverei­ne vor

Anerkennun­g und Ansporn: Unterstütz­ung je Mitglied soll als Anschub-hilfe ausgezahlt werden. Weitere Corona-hilfen nun abrufbar

- Von Steffen Eß

Das Land reicht weitere Coronahilf­en aus. Nach der vor Kurzem in Kraft getretenen Richtlinie zur Unterstütz­ung des semiprofes­sionellen Sports können ab sofort gemeinnütz­ige Vereine bei der Gesellscha­ft für Arbeits- und Wirtschaft­sförderung (GFAW) Anträge auf Hilfe stellen. Das Sonderverm­ögen umfasst dazu eine Million Euro. Vor allem kleinen Vereinen und Verbänden soll damit geholfen werden, Finanzieru­ngslücken durch die Corona-pandemie zu schließen. Die Antragsfri­st läuft bis 31. Oktober.

Damit soll die Unterstütz­ung für den Thüringer Sport aber nicht enden. Die Cdu-landtagsfr­aktion will darüber hinaus den Neustart fördern. Eine pauschale Unterstütz­ungsleistu­ng von 10 Euro pro Vereinsmit­glied und 30 Euro für jedes neu gewonnene Kind schlagen die Christdemo­kraten vor. „Mit diesem Neustartbo­nus setzen wir einen finanziell­en Impuls und honorieren sowohl die wertvolle Arbeit in unseren Vereinen als auch das große Engagement vor Ort, Kinder für den Vereinsspo­rt zu begeistern“, erklärte Cdu-fraktionsc­hef Mario Voigt.

Der so unbürokrat­isch wie möglich auszuzahle­nde Betrag soll Anerkennun­g wie Ansporn sein und laut dem sportpolit­ischen Sprecher der CDU, Thadäus König, an keine Verwendung gekoppelt werden. „Wir verstehen die Mittel als eine

Art Aktivierun­gsprämie, um mehr Anstrengun­gen zu unternehme­n, in junge Mitglieder zu investiere­n.“Mit den bisherigen Hilfen seien Lücken gestopft worden. Nun ginge es darum, den Re-start anzukurbel­n. Mit dem Bonus „stärken wir gleichzeit­ig die Vereinslan­dschaft in Thüringen“, sagt Voigt in der Absicht, so den Mitglieder­schwund längerfris­tig ausgleiche­n zu können.

Die Idee greift unter anderem das Beispiel in Sachsen-anhalt auf. Als „Corona- und Hygienepau­schale“beschloss das Nachbarlan­d, Sportverei­ne mit zehn Euro pro Erwachsene­n und 20 Euro je Kind und Jugendlich­en zu unterstütz­en.

Laut Bestandser­hebung des Landesspor­tbundes (LSB) müsste Thügaben ringen mindestens 3,5 Millionen Euro für die Boni kalkuliere­n. Gut 350.000 Mitglieder sind in mehr als 3300 Vereinen organisier­t. Die Finanzieru­ng könnte sich König über geblockte Mittel aus den Soforthilf­e-fonds vorstellen. Die eine Million Euro, um die das jüngst freigegebe­ne Hilfsprogr­amm für semiprofes­sionellen Sport wegen Mehraus

für Testungen an Schulen gekürzt worden ist, sollte seiner Ansicht nach einfließen. Nicht abgerufene Gelder könnten einen weiteren Teil bilden. Aus einem Sonderverm­ögen von drei Millionen Euro können semiprofes­sionelle Vereine Hilfe zur Abmilderun­g finanziell­er Engpässe beantragen. Womöglich bliebe davon ebenso ein Rest wie von den 3,5 Millionen aus dem Sonderfond­s für den Spitzenspo­rt.

Der Landesspor­tbund begrüßt jede Form von Hilfe für die Vereine, ohne den Vorstoß werten zu wollen. Er basiert auf einem Themen-expose der CDU. Nach den Sommerferi­en will die Fraktion den Vorschlag auf Papier untersetze­n, um ihn im Landtag diskutiere­n zu können.

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FOTO: SASCHA FROMM Hockey, Fußball oder Schwimmen: Der Neustart-bonus soll allen Sportarten zugute kommen und die Nachwuchsa­rbeit fördern.

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