Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Cdu-fraktion schlägt Neustart-bonus für Sportvereine vor
Anerkennung und Ansporn: Unterstützung je Mitglied soll als Anschub-hilfe ausgezahlt werden. Weitere Corona-hilfen nun abrufbar
Das Land reicht weitere Coronahilfen aus. Nach der vor Kurzem in Kraft getretenen Richtlinie zur Unterstützung des semiprofessionellen Sports können ab sofort gemeinnützige Vereine bei der Gesellschaft für Arbeits- und Wirtschaftsförderung (GFAW) Anträge auf Hilfe stellen. Das Sondervermögen umfasst dazu eine Million Euro. Vor allem kleinen Vereinen und Verbänden soll damit geholfen werden, Finanzierungslücken durch die Corona-pandemie zu schließen. Die Antragsfrist läuft bis 31. Oktober.
Damit soll die Unterstützung für den Thüringer Sport aber nicht enden. Die Cdu-landtagsfraktion will darüber hinaus den Neustart fördern. Eine pauschale Unterstützungsleistung von 10 Euro pro Vereinsmitglied und 30 Euro für jedes neu gewonnene Kind schlagen die Christdemokraten vor. „Mit diesem Neustartbonus setzen wir einen finanziellen Impuls und honorieren sowohl die wertvolle Arbeit in unseren Vereinen als auch das große Engagement vor Ort, Kinder für den Vereinssport zu begeistern“, erklärte Cdu-fraktionschef Mario Voigt.
Der so unbürokratisch wie möglich auszuzahlende Betrag soll Anerkennung wie Ansporn sein und laut dem sportpolitischen Sprecher der CDU, Thadäus König, an keine Verwendung gekoppelt werden. „Wir verstehen die Mittel als eine
Art Aktivierungsprämie, um mehr Anstrengungen zu unternehmen, in junge Mitglieder zu investieren.“Mit den bisherigen Hilfen seien Lücken gestopft worden. Nun ginge es darum, den Re-start anzukurbeln. Mit dem Bonus „stärken wir gleichzeitig die Vereinslandschaft in Thüringen“, sagt Voigt in der Absicht, so den Mitgliederschwund längerfristig ausgleichen zu können.
Die Idee greift unter anderem das Beispiel in Sachsen-anhalt auf. Als „Corona- und Hygienepauschale“beschloss das Nachbarland, Sportvereine mit zehn Euro pro Erwachsenen und 20 Euro je Kind und Jugendlichen zu unterstützen.
Laut Bestandserhebung des Landessportbundes (LSB) müsste Thügaben ringen mindestens 3,5 Millionen Euro für die Boni kalkulieren. Gut 350.000 Mitglieder sind in mehr als 3300 Vereinen organisiert. Die Finanzierung könnte sich König über geblockte Mittel aus den Soforthilfe-fonds vorstellen. Die eine Million Euro, um die das jüngst freigegebene Hilfsprogramm für semiprofessionellen Sport wegen Mehraus
für Testungen an Schulen gekürzt worden ist, sollte seiner Ansicht nach einfließen. Nicht abgerufene Gelder könnten einen weiteren Teil bilden. Aus einem Sondervermögen von drei Millionen Euro können semiprofessionelle Vereine Hilfe zur Abmilderung finanzieller Engpässe beantragen. Womöglich bliebe davon ebenso ein Rest wie von den 3,5 Millionen aus dem Sonderfonds für den Spitzensport.
Der Landessportbund begrüßt jede Form von Hilfe für die Vereine, ohne den Vorstoß werten zu wollen. Er basiert auf einem Themen-expose der CDU. Nach den Sommerferien will die Fraktion den Vorschlag auf Papier untersetzen, um ihn im Landtag diskutieren zu können.