Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Mit Gott in Zelt und Wohnmobil
20. Auflage des Christentreffens in Neufrankenroda bei Gotha findet unter strengen Corona-regeln statt
Geimpft, genesen, getestet – das ist der Code, mit dem man in diesem Jahr Zugang zur christlichen Zeltstadt in Neufrankenroda bei Gotha erhält. Nach der Corona-zwangspause startete die 20. Auflage zum Wochenende mit etwa 1200 Gästen, halb so viele wie üblich. Die meisten Camper seien mit gültigen Zertifikaten angereist, etwa 100 wurden in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt Gotha vor Ort getestet, sagte Zeltstadt-geschäftsführer Walter Lutz. Spontanbesuche sind nicht erlaubt.
Mitglieder von evangelischen Gemeinschaften und Freikirchen aus ganz Deutschland nutzten die zehntägige Zusammenkunft auf dem von einem großen Holzkreuz überragten Gelände der Siloah-familienkommunität, um religiöse und gesellschaftliche Themen zu diskutieren, gemeinsam zu beten und sich zu erholen. Die Teilnehmer leben als Selbstversorger in eigenen Zelten, Wohnwagen und Wohnmobilen, aufgeteilt in 17 Dörfer á 100 Camper. Zum diesjährigen Thema „Mut:ausbruch“gibt es bis kommenden Sonntag Bibelarbeiten, Predigten, Vorträge und Seminare. Die meisten Programmangebote finden draußen statt.
Die sechsköpfige Familie von Meik Lanzer kommt seit elf Jahren. „Jeden Tag gibt es die Möglichkeit eines Wunders“steht an der Wohnmobiltür der Hessen. Die Stimmung sei gut, die Seminare inspirierend, die Angebote für Kinder und Jugendliche abwechslungsreich und spannend, sagt Lanzer. Campnachbar Ralf Triesch ist seit sechs Jahren dabei und spielt inzwischen auch als Musiker bei den Morgenund Abendandachten.
Carolin Roth organisiert das Jugendprogramm für 13- bis 17-Jährige. Eine Woche lang spricht Roth mit den Jugendlichen über Paulus’ Kolosserbrief. Thema sei die Gemeinschaft mit Christus. Nach Lockdown und Quarantäne komme das gut an, sagt die junge Frau. „Wir brauchen Mut, um wieder aus der Isolation in Bewegung zu kommen“, findet auch Walter Lutz.