Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Nervenaufreibend bis zum Schlusspfiff
Fußball-regionalligist ZFC Meuselwitz kämpft, hat Chancen, verliert aber gegen Chemie Leipzig 1:2
René Weinert schlug die Hände vor das Gesicht. Der Routinier saß bis zur 60. Minute auf der Auswechselbank, verfolgte das Spiel seines ZFC Meuselwitz, sah wie die Leipziger zwei Tore schossen. „Das ist zum Verzweifeln“, sagte der 35-Jährige. „Wir erarbeiten uns Chancen, doch vor dem Tor, da fehlt uns die Kaltschnäuzigkeit.“
Kurz vor der Pause wieder Hoffnung für die Meuselwitzer. Ein Eckball
von Bürger wurde verlängert und landete bei Zintsch, der direkt abzog. Trainer Holm Pinder sprach von einem Sonntagsschuss, der Torschütze meinte: „Ich bin da bei Standards eingeteilt. Der Ball kam nach der Ecke zu mir und ich hab’ das Ding gemacht.“
Auch vor dem Anschlusstreffer hatte der ZFC gute Möglichkeiten, ein Tor zu erzielen. Bürger schoss den Ball in die Arme des Keepers und scheiterte mit einem Kopfball. Besser machten es die Leipziger. Brügmann passte auf Kirstein, der den Ball gut mitnahm, einen Haken schlug und vollendete. Das 2:0 aus Sicht der Gäste fiel nach einem Freistoß. Da stimmte die Zuteilung nicht in der Meuselwitzer Abwehr und der Ex-erfurter Mvibudulu war frei und vollendete. „Das sagt doch alles, wenn ein Gegenspieler nach einem Freistoß im Strafraum frei ist“, ärgerte sich Trainer Pinder. „Auch beim ersten Treffer haben wir eine 2:1-Situation nicht verteidigen können, wir haben nicht miteinander gesprochen“, sagte er.
In der zweiten Hälfte sahen die 1352 Zuschauer einen offenen Schlagabtausch. Chancen auf beiden Seiten. Der ZFC machte sich das Fußballerleben schwer, weil die Angreifer nicht trafen und die Gäste, weil sie nicht das dritte Tor erzielten. Jäpel hatte es auf dem Fuß. „Wir haben kein gutes Spiel gemacht, aber wir dürfen nicht vergessen, wo wir herkommen. Das sollten auch die Zuschauer sehen“, sagte Pinder. „Wir wären fast abgestiegen und nur weil wir namhafte Zugänge haben, sind wir noch lange kein Spitzenteam. Ich werde jetzt nicht alles in Frage stellen und auch unsere Angreifer werde ich nicht wegschicken.“