Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Silber und Bronze für Thüringen
Erfolg für Thüringer bei Chemieolympiade
Zwei Thüringer Schüler haben in Japan Medaillen geholt. Allerdings nicht bei den Olympischen Spielen, sondern bei der Internationalen Chemieolympiade, die am Montag zu Ende ging. Tim Enders aus Ilmenau freut sich über Silber, Fynn Kessels aus Jena über Bronze.
„Ich kann es noch gar nicht fassen“, sagt Kessels, der in diesem Jahr sein Abitur am Carl-zeiss-gymnasium in Jena abgelegt hat. Er hatte sich sogar für zwei Internationale Wettbewerbe qualifiziert, was sehr selten vorkommt. Zunächst trat er als einer von vier Deutschen bei der Internationalen Biologieolympiade an, die in Lissabon stattfinden sollte. Wegen der Corona-pandemie durfte er aber nicht wie sonst üblich reisen, sondern kam nicht weiter als bis zu seinem Schulcomputer. Dort löste er die Klausuren so gut, dass er eine Silbermedaille gewann.
Für die Chemieolympiade verließ er zumindest die Stadtgrenzen, aber traf sich mit den drei anderen Nationalmannschaftsmitgliedern nicht weit entfernt in Erfurt. Dort lösten die Talente unter Aufsicht die Aufgaben, die weit mehr Wissen verlangen, als im Unterricht vermittelt wird. Die Siegerzeremonie fand am Montag per Videokonferenz statt. Somit verpassten die beiden Thüringer Teilnehmer wegen der Corona-pandemie die Reise nach Osaka, wo der Wettbewerb ursprünglich stattfinden sollte.
„Bis wir die Medaillen bekommen, dauert es sicherlich, weil diese nun auf dem Postweg geschickt werden“, sagt Kessels, der im Herbst ein Studium beginnen will. Er hat sich an verschiedenen Universitäten um einen Studienplatz in der Biochemie beworben.