Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Nach 1073 Kilometern nachts im Ziel
Erfolgreiche Radtour entlang der Thüringer Grenze. Spenden kommen Jugendfeuerwehr zugute
41 Jahre jung ist Sebastian Lang. Beim Aufstehen am Vormittag fühlte er sich „um mindestens 20 Jahre gealtert.“Vor allem die Beine wollten nicht unbedingt so wie er.
Aber sie hatten ja bis wenige Stunden zuvor auch rund zwei Tage Großartiges geleistet: Nach 1073 gefahrenen Kilometern entlang der Thüringer Grenze kamen der Erfurter und sein Mitstreiter Fabian Kilian am Montagfrüh um 2.05 Uhr mit ihrem Rennrad auf dem Erfurter Domplatz an. Dort waren sie am Samstag, 11 Uhr, gestartet. Sie blieben bei ihrem Abenteuer mit über 13.600 Höhenmetern also deutlich unter den avisierten 48 Stunden.
Dabei war das Wetter mit Gegenwind und Kältephasen „kein guter Begleiter“, so Sebastian Lang, der immerhin sieben Mal die Tour de France gefahren ist – sich also mit Strapazen auskennt. Im steten Wechsel hatte er sich mit Fabian Kilian abgewechselt. Auch nachts ließen die Pedalritter, die in den Wochen zuvor etwa 7500 Kilometer Vorbereitung absolvierten, nicht nach. Die Schlafpausen fielen dabei deutlich kürzer aus als gedacht.
Aber dies hing zugleich mit dem hohen Tempo von 28,08 km/h zusammen, das beide durch Täler und über Berge durchhielten. Das war allerdings wohl auch der Anfeuerung aus dem Begleitfahrzeug und der Begeisterung am Straßenrand geschuldet. Denn in vielen Orten sorgten die jeweiligen Jugendfeuerwehren für einen tollen Empfang.
Sie profitieren von dem Projekt, das unter Schirmherrschaft von Innenminister Georg Maier steht. Die Spenden – bisher rund 8000 Euro – kommen dem Nachwuchs zugute, für spezielle Ausrüstung und eine Sportbahn zu Ausbildungszwecken. In Thüringen gibt es rund 1000 Jugendfeuerwehren mit über 13.000 Mädchen und Jungen. „Sie haben Unterstützung verdient“, so Sebastian Lang, der am Abend gefühlsmäßig wieder in gewohnte Altersregionen zurückkehrte.