Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Zanker: Dünwald stand nie im Abseits
Landrat reagiert auf Werbung Dingelstädts für Gemeindefusion und sieht enge Bindung an Unstrut-hainich-kreis
„Mit uns stehen Sie nicht im Abseits“– es ist ein Spruch auf einem großen Plakat, mit dem die Stadt Dingelstädt für die Fusion mit den Dünwald-orten und damit für einen Übertritt in den Landkreis Eichsfeld wirbt. Unstrut-hainichlandrat Harald Zanker (SPD) reagiert verärgert angesichts der aus seiner Sicht „aggressiven Werbung“. Zu suggerieren, Dünwald habe einen schlechten Stand im Unstrut-hainich-kreis, sei unfair.
Über viele Jahrzehnte hinweg seien die Beziehungen zu den beiden Eichsfeldörfern Hüpstedt und Beberstedt und zu Zaunröden gewachsen. Die Bergbautradition verbinde etwa mit der Nachbargemeinde Menteroda. Dünwald sei im Veranstaltungskalender des Kreises immer eingebunden gewesen. Der Schulstandort werde durch die Gründung der Gemeinschaftsschule gefestigt. Allein diese Punkte sprächen dafür, dass der Kreis nie habe das Gefühl aufkommen lassen, die Orte gehörten nicht dazu.
Falsch sei aus Harald Zankers Sicht auch die Diskussion um die Angliederung von Eichsfelddörfern in den Eichsfeldkreis. Andere Orte, etwa in der Gemeinde Südeichsfeld, würden in ihrer Glaubenszugehörigkeit nicht eingeschränkt, nur weil sie im Unstrut-hainich-kreis liegen. Die Traditionen würden weiterhin gelebt. „Ich hoffe, dass sich viele Einwohner an der Abstimmung beteiligen. Ein deutliches Ergebnis ist Grundlage für die Entscheidung des Gemeinderates“, so Zanker. Obwohl er sich auch die Option zum Erhalt der Gemeinde auf dem Abstimmungszettel gewünscht hätte, sei es richtig, eine Entscheidung über den weiteren Weg zu treffen. Ein über Jahre hinweg schwelendes Streitthema über die Spaltung der Gemeinde könne damit beendet werden.
Als einen der Gründe, die dazu führten, sieht Zanker die Bürgermeisterwahl 2012. Damals hatte Wigbert Hagelstange, Beberstedts Ortsbürgermeister, haarscharf gegen die Hüpstedterin Sylvia Geißler verloren. Damit sei Öl ins Feuer gegossen worden, viele Entscheidungen im Gemeinderat wurden blockiert, so Zanker.
Die Befragung der Einwohner endet am 8. August.