Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Vogel jubelt mit

Lea-sophie Friedrich und Emma Hinze gewinnen im olympische­n Teamsprint die Silbermeda­ille

- Von Emanuel Reinke Izu.

Kristina Vogel brach in der Kommentato­renkabine schon in Jubelstürm­e aus, da hatten Emma Hinze und Lea-sophie Friedrich den Wert der Silbermeda­ille noch gar nicht realisiert. Erst als sich die beiden Bahnrad-weltmeiste­rinnen das Edelmetall bei der Siegerehru­ng um den Hals hängten, erkannten sie den Zauber ihres olympische­n Moments. „Wir haben uns auf dem Podium gesagt, dass wir stolz sein können. Andere Athleten träumen davon“, sagte Friedrich.

Dass die Erbinnen von Vogel und Miriam Welte am spektakulä­ren ersten Wettkampft­ag im Izu Velodrome im Teamsprint nicht Gold, sondern „nur“Silber holten, drückte lediglich anfangs etwas auf die Stimmung. „Wenn man Silber gewinnt, verliert man trotzdem den Lauf und ist erstmal ein bisschen enttäuscht“, sagte Hinze und ergänzte: „Wenn man aber darüber nachdenkt, bin ich richtig stolz, dass wir das geschafft haben. Alle kommen hierher und wollen eine Medaille. Von daher ist das schon ein anderer Tobak.“Die Ungewisshe­it war groß vor dem Rennen, doch die Zweifel waren in weniger als 32 Sekunden wie weggewisch­t.

Zum Olympiasie­g fehlten vor knapp 1000 Zuschauern am Ende nur 85 Tausendste­lsekunden. Die Chinesinne­n Zhong Tianshi/bao Shanju, die im Vorlauf einen Welt(32,102) rekord aufgestell­t hatten (31,804 Sekunden), schossen im Finale nach 31,895 Sekunden ins Ziel. „Es war superknapp. Wir haben schon gedacht, dass wir sie schlagen können“, sagte Hinze.

Die 23-Jährige und Anfahrerin Friedrich (21), das jüngste Duo im Feld, benötigten in 31,980 Sekunden minimal länger für die 500 Meter. Bereits in der Qualifikat­ion

sowie im Vorlauf (31,905) hatten die Fahrerinne­n den deutschen Rekord von Vogel und Welte aus dem Jahr 2013 unterboten. Vor allem Hinze fuhr auf der zweiten Position überragend.

„Ich bin sehr stolz auf beide Mädels. Der Lauf war fast perfekt. Das war eine Top-leistung“, sagte Bundestrai­ner Detlef Uibel. Und Kristina Vogel, die 2012 bei den Sommerspie­len in London Gold und 2016 in Rio de Janeiro Bronze im Teamsprint mit Miriam Welte geholt hatte, schwärmte in ihrer neuen Rolle als Zdf-expertin: „Wie knapp war das bitte? Ist das nicht der Hammer? Ich hoffe, dass sie das mitnehmen und sich über Silber ganz doll freuen.“

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FOTO: GETTY IMAGES Silberglüc­k: Lea Sophie Friedrich und Emma Hinze
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FOTO: DPA Zdf-expertin Kristina Vogel

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