Ein Triumph zur richtigen Zeit

Alles kommt zu dem, der warten kann. Als Olympia vor einem Jahr wegen der Corona-krise verschoben wurde, war Lisa Klein am Boden zerstört. Die Motivation, sich im Training zu schinden, wurde in eine weite Ferne gerückt, die emotional nicht mehr greifbar war. Nun jedoch ist die Erfurter Radsportlerin ganz oben angekommen.

Durchaus darf jene Goldmedaille bei den Sommerspielen in Tokio als historisch eingeordnet werden. Schließlich war es der erste Olympia-triumph seit dem Titelgewinn im Einzelwettbewerb von Petra Roßner bei den Spielen 1992 in Barcelona für die deutschen Ausdauerfahrerinnen. Mit ihrer Weltrekordzeit wären Deutschlands Frauen damals – vor 29 Jahren – sogar Erste bei den Männern geworden.

Der Olympiasieg der Bahnradsportlerinnen kommt zur richtigen Zeit. In Thüringen wird zur kommenden Saison eine zusätzliche Trainerstelle geschaffen, um den Frauen-radsport noch besser zu fördern und die durchaus vorhandenen Talente dauerhaft im Land zu halten. Die Weltrekordfahrt des deutschen Quartetts mit Lisa Klein hat jenen Bemühungen nun einen zusätzlichen Schub verliehen. axel.lukacsek@funkemedien.de