Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Automobile Ddr-klassiker gefragt
Die Zahl der zugelassenen Trabant und Wartburg steigt wieder leicht an
Die Zulassungszahlen der ehemaligen Ddr-automodelle Wartburg und Trabant steigt seit 2015 wieder. Auf deutschen Straßen waren zu Beginn des Jahres 2020 immerhin 8361 Wartburgautomobile und 37.166 Trabant unterwegs. Das ergibt sich aus der Bestandsstatistik des Kraftfahrtbundesamtes. Insgesamt entspricht das 0,1 Prozent des aktuellen Fahrzeugbestandes in Deutschland. Der zugelassene Bestand ist gegenüber dem Vorjahr um 3,04 Prozent beim Wartburg und um 2,5 Prozent beim Trabant gestiegen.
Die meisten Wartburg-automobile sind heute in Sachsen zugelassen (2383 Fahrzeuge), gefolgt von Brandenburg (1537 Fahrzeuge) und Thüringen (1522 Fahrzeuge). 89 Prozent der angemeldeten Fahrzeuge sind in den neuen Bundesländern zugelassen. Die meisten Trabantautos sind in Sachsen zugelassen (9444 Fahrzeuge), gefolgt von Brandenburg (6095 Fahrzeuge) und Thüringen (5427 Fahrzeuge). 79 Prozent davon sind in den neuen Bundesländern unterwegs.
2610 Halter (7,03 Prozent) von Trabant oder Wartburg sind unter 29 Jahre und 11.755 Halter (31,67 Prozent) sind über 60 Jahre alt. 6872 Halter sind weiblich (18,51 Prozent).
Der letzte Trabant lief 1991 in Zwickau und der letzte Wartburg 1991 in Eisenach vom Band. Zwischen 1957 und 1991 wurden insgesamt etwa drei Millionen Trabantfahrzeuge durch den VEB Sachsenring Automobilwerk hergestellt. Zu Ddr-zeiten war der Trabant dort das meist gefahrene Auto.
Für Gerhard Reiter von der Dualen Hochschule in Eisenach ist die anhaltende Beliebtheit der bald 30 Jahre und älteren Fahrzeuge aus Ddr-zeiten keine große Überraschung: „In den neuen Bundesländern haben der Trabant und der Wartburg schon lange Kultstatus. Zudem gibt es viele Liebhaber und Klubs, mit denen man seine Leidenschaft und Ersatzteile teilen kann. Offensichtlich werden viele der in der Garage eingemotteten Fahrzeuge wieder auf die Straße gebracht“, schätzt der Professor ein.