Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Weiterer Plagiatsvorwurf gegen Laschet
Hat der CDU-CHEF eine halbe Seite in seinem Buch unzitiert übernommen?
Düsseldorf.
Gegen das Buch „Die Aufsteigerrepublik“von Union-kanzlerkandidat Armin Laschet gibt es erneut Plagiatsvorwürfe. Der Wiener Medienwissenschaftler Stefan Weber fand darin eine längere Passage, die auffällig mit einem Text des Politologen Hans Maier übereinstimmt, wie Weber in seinem Blog schrieb. „Herr Laschet hat nun doch ein Problem“, urteilte er.
Laschet war bereits in der vergangenen Woche mit Plagiatsvorwürfen gegen sein Buch konfrontiert gewesen. Diese waren durch den Autor Karsten
Weitzenegger öffentlich geworden, der vom bekannten Plagiatsjäger Martin Heidingsfelder auf die mutmaßliche Übernahme von Textpassagen Weitzeneggers aufmerksam gemacht worden war. Laschet räumte daraufhin Fehler ein und kündigte an, eine Prüfung des gesamten Buches zu veranlassen.
Weber ließ nach eigenen Angaben eine Spezialsoftware das gesamte Buch überprüfen. „Mein Ergebnis ist entlastend für Laschet“, schrieb er am Montag in seinem Blog. Er habe „keine einzige Stelle gefunden, die ich als Plagiatsfragment
bezeichnen würde“.inzwischen sieht Weber die Sache jedoch anders.
Auf die mutmaßliche weitere Plagiatsstelle sei er von einem Leser hingewiesen worden, schrieb er am Montag. Laschets Problem sei „zwar noch nicht so groß wie das von Frau Baerbock, aber er wird uns nun rasch beantworten müssen, wie es zu dieser zweiten Stelle kam: Hat er selbst absichtlich plagiiert, hat er die Übersicht verloren oder hat er Mitarbeitern vertraut, die gegen das Zitiergebot verstoßen haben und die Quellenarbeit nicht beherrschten?“