Stilles Örtchen als Raumschiff

Pepper ist noch nicht in den olympischen Arenen gesichtet worden. Doch es bedarf auch keiner Begegnung mit dem humanoiden Roboter-gefährten der Firma Softbank, um daran erinnert zu werden, dass Japan als Land der Technik gilt. Hier wird nach Kräften entwickelt. Je verspielter und schriller, desto besser. Japaner mögen es bunt und ein bisschen verrückt. Und sie haben auch nichts gegen die Idee, Roboter in der Altenpflege einzusetzen. Zur Unterhaltung der Senioren zum Beispiel.

Einige dieser Technik-gimmicks haben es zu Olympia geschafft. Wer rein will in die innerste Blase, muss sich die Hände desinfizieren. Das Pump-spray ist an den Eingängen in einen Ständer gespannt, der mit dem Fuß bedient werden kann. Während der Gast versucht, seine Extremitäten zu koordinieren und das Desinfektionsmittel ordnungsgemäß in die Hände, und nicht einem Helfer auf die Füße zu sprühen, checkt ein Fern-fiebermessgerät die Temperatur. Zumindest wird sie angezeigt. Was das Gerät den Japanern noch so alles über den Olympiagast verrät? Nun ja.

Wer dann einen Tee trinken will, muss zunächst die gültige Tastenkombination herausfinden, um aus einem kleinen Speicher heißes Wasser herauszubekommen. Eine Anzeige informiert über die exakte Temperatur. 90 Grad. Manchmal sind es auch 98. Wer Durst auf ein Kaltgetränk hat, holt es sich aus einem futuristischen Automaten. Und wer all die Flüssigkeit wieder loswerden muss, landet auf einer Toilette, die wie die Kommandozentrale eines Raumschiffes wirkt.

Diese hochtechnischen Klos sollen sehr nützliche Funktionen haben. Ich probiere sie aber nicht aus. Sonst schießt mich das Ding womöglich noch ins All. Und einen Pepper hinterher, zur Unterhaltung. Unheimliche Vorstellung.