Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Bestzeit zum Saisonhöhepunkt
Mühlhäuser Läuferin Emma Herwig überzeugt bei Meisterschaften
Auf den Rängen acht und 13 in der Altersklasse U18 beendeten die 16-jährigen Mühlhäuser Emma Herwig (SV 1899) und Ben Frerichs (Erfurter LAC) die Deutschen Jugendmeisterschaften der Leichtathleten in Rostock. Emma steigerte ihre persönliche Bestzeit über 2000 Meter Hindernis um sieben Sekunden auf 7:04,21 Minuten, Ben, ebenfalls auf dieser Distanz, um eine knappe Sekunde (6:28,34). Wir sprachen mit Emma Herwig, die ihren achten Rang für steigerungsfähig hält und trotz Urlaubs neue Aufgaben im Blick hat.
Mit welchem Ziel bist Du in den Wettkampf gegangen?
Ich war mir sicher, dass es ein sehr schnelles Rennen wird. Deshalb war das Ziel, Bestzeit zu laufen und auf eine saubere Technik über die Hindernisse zu achten.
Wie hat sich das Rennen entwickelt?
Die erste Runde war relativ langsam. Das hat mich gewundert, weil ich nicht mit einem Taktikrennen gerechnet habe. Aber nach anderthalb Runden ging langsam vorn die Post ab – so, wie ich es erwartet hatte. Ab da wollte ich nur noch mit einer guten Zeit durchkommen und so viele Läuferinnen wie möglich einsammeln.
Bestzeit und Rang acht. Bist Du zufrieden?
Ich bin froh über den guten Saisonabschluss. Der achte Rang in der Altersklasse U18 – als Drittschnellste des jüngeren Jahrgangs 2005 – kann sich auf jeden Fall sehen lassen.
Hast Du angesichts von Knieproblemen und zuletzt schwächeren Wettkämpfen an den Erfolg geglaubt?
Nach den letzten Wettkämpfen, die so schlecht liefen wie seit Jahren nicht mehr, habe ich mir natürlich viele Gedanken gemacht und hatte auch Zweifel, aber letztlich gab es für vieles eine Erklärung. Da das Training danach wieder sehr gut lief, war ich relativ optimistisch.
Du hattest insgesamt vier Normen für die Jugend-meisterschaften, auch über 800, 1500 und 3000 Meter. Bleiben die Hindernisse Deine Strecke?
Die 2000 Hindernis machen mir viel Spaß. Aber wenn es in den Erwachsenen-bereich und auf internationale Ebene geht, werden 3000 gelaufen. Das ist noch einmal etwas ganz anderes und extrem kraftzehrend. Für mich erscheint das im Moment relativ lang. Das kann sich aber natürlich ändern.
Wie lange ist jetzt Trainingspause? Wie wirst Du sie verbringen?
Fünf Wochen genieße ich jetzt die Pause, schalte ab, fahre in den Urlaub und will die Zeit mit Freunden und Familie verbringen. Ein paar kleine Läufchen oder ein bisschen Stabi-training wird es bestimmt auch geben, denn so ganz ohne wird es hart für mich. Und ich gucke natürlich ganz viel Olympia – vor allem freue ich mich, ganz klar, auf Jonathan Hilbert (der Mühlhäuser startet am 6. August Ortszeit über 50 Kilometer Gehen/d. Red.).
Wo siehst Du für die neue Saison das meiste Potenzial?
Das ist schwer zu sagen. Ich versuche, mich über 1500 Meter und die Hindernis-strecke weiter ordentlich zu steigern, um bei deutschen Meisterschaften um die Medaillen mitlaufen zu können und vielleicht auch internationale Normen zu knacken. Über welche Strecke es klappen kann, werde ich sehen.