Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Verhärtete Tarif-fronten im Gastgewerbe
Der jetzige Vertrag läuft bis Jahresende
Nach dem Abbruch der Tarifgespräche sind die Fronten zwischen dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) Thüringen und der Gewerkschaft Nahrung-genuss-gaststätten (NGG) verhärtet. Nachdem die Verhandlung Anfang dieser Woche abgebrochen wurde und 25.000 Beschäftigte auf ein Ergebnis warten, existiert kein neuer Verhandlungstermin.
„Die Mitarbeiter erwarten eine spürbare Lohn-erhöhung“, sagt Gewerkschaftschef Jens Löbel, der auf unterer Ebene 13 Euro Stundenlohn gefordert hat. Dehoga-hauptgeschäftsführer Dirk Ellinger hält entgegen, dass ein gutes Angebot mit Lohn-anhebung in einem Dreistufen-plan unterbreitet worden sei. „Alles muss dabei bezahlbar sein.“Viele Unternehmen würden „mit dem Rücken zur Wand stehen, sie hatten mehrere Monate keinen Umsatz, nun bricht vielerorts auch noch das Weihnachtsgeschäft weg.“Deshalb sei Augenmaß gefragt.
Löbel stellt fest, dass die Arbeitgeber „noch immer nicht die Zeichen der Zeit verstanden haben“und trotz akuten Personalmangels weiterhin Niedriglöhne zementieren wollen. Man könne nicht nur mehr Wertschätzung einfordern, sondern müsse diese den Angestellten auch finanziell beweisen. Der gültige Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2021.