Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Erbauung in schwieriger Zeit
Das Theater Altenburg-gera will in der zweiten Spielzeithälfte viel Humor liefern
Die Coronazahlen steigen. Am Mittwoch meldete das Altenburger Land eine Inzidenz von über 1100, die Stadt Gera von mehr als 880. Dennoch will das Theater Altenburg-gera auf der Bühne wieder personell aufstocken. „Wir werden ab Januar größere Formate wagen“, sagte am Freitag Generalintendant Kay Kuntze bei der Vorstellung der zweiten Hälfte der laufenden Spielzeit. Die Theaterleitung werde jedoch auf Sicht fahren und nötigenfalls „mit kleineren Formaten Ersatz schaffen“. Bislang hätte noch keine Vorstellung coronabedingt abgesagt werden müssen. Und auch mit der Auslastung ist Kay Kuntze durchaus zufrieden.
In den nächsten Monaten möchte der Theaterchef „viel Humor liefern“. In Gera stehen beispielsweise mit „Der Vetter aus Dingsda“und „Der Wildschütz“zwei unterhaltsame Musiktheaterpremieren an.
Das Staatsballett setzt unter anderem seine Reihe „Ballettküche“fort: In der Neuproduktion „Synergien“stellen neun Nachwuchschoreographen ihre Handschriften vor. In „Erzählte Erinnerungen“setzen sich zwei Choreografinnen mit Themen ihrer Heimatländer Japan und Taiwan auseinander.
Das Schauspiel plant insgesamt fünf Premieren in Gera: „Der Krüppel von Inishmaan“erzählt etwa die schrullige Geschichte des 18-jährigen Iren Billy, für den sich unverhofft eine Karriere in Hollywood eröffnet. In „Foxfinder“geht es um Verschwörungsmythen, in „Liebe macht frei“um Homosexualität im Ns-regime. Das Stück von Schauspieldirektor Manuel Kressin basiert unter anderem auf den Erinnerungen des schwulen Überlebenden Rudolf Brazda aus Meuselwitz.
Im Puppentheater steht ein groschen ßer Bühnen-abschied an: „Die Grande Dame des Puppentheaters“Marcella von Jan gehe in den Ruhestand, kündigt Chefdramaturg Felix Eckerle an. In ihrem letzten Soloabend präsentiert sie das Grimmmärchen
„Vom Fischer und seiner Frau“in zwei Fassungen, einmal für Kinder und einmal für Erwachsene.
Ein Höhepunkt der Konzertsaison ist Bachs „Johannes-passion“als Kooperation des PhilharmoniOrchesters mit dem Konzertchor des Rutheneums. Frisch erschienen ist soeben die CD zum vierten Philharmonischen Konzert „Musik in Thüringen zur Beethovenzeit“, das erst in der nächsten Woche live zu erleben sein wird.
Intendant Kuntze will mit den Angeboten Freude und Erbauung spenden und den Zuschauern helfen, „besser durch diese Zeit zu kommen“. Zunächst geht das Theater aber erst mal vom 3. bis 16. Januar in die Winterpause. Im Sommer hatten 180 Mitarbeiter wegen des Sommertheaters ihren Urlaub verschoben. Der wird nun nachgeholt.
In dieser Saison soll es vom 24. Juni bis 17. Juli einen Musical-sommer geben mit Open-air-konzerten und aktuellen Stücken. Auch „Krabat“wird an der Bockwindmühle Lumpzig wieder aufgelegt.
Bis auf Weiteres gilt im Theater 2G und Mundschutzpflicht.