Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Aufruf zur Vorsicht an Feiertagen
Ramelow: Nur geringe Anpassungen der Corona-regeln in Thüringen nötig
Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) ruft die Bevölkerung dazu auf, wegen der Coronapandemie zu Weihnachten und Silvester auf Distanz und Infektionsschutzregeln zu achten. Er bitte „dringend darum“, auf Veranstaltungen oder Zusammenkünfte mit Alkohol, drinnen wie draußen, zu verzichten. „Wir möchten einfach, dass die Menschen jetzt wissen: Wir brauchen einen Abstand und wir brauchen die Aha-l-regeln“, sagte
Ramelow nach der gestrigen Schalte der Regierungschefs von Bund und Ländern. Die Abkürzung Ahal steht für Abstand halten, Hygiene beachten, im Alltag Maske tragen, regelmäßig lüften.
Ramelow weist darauf hin, dass es in Deutschland zu einer Stabilisierung der Inzidenzen gekommen sei, diese in Thüringen aber, trotz der vergangene Woche eingeführten strengeren Corona-regeln, weiter stiegen. Die Krankenhaus-situation sei „jenseits des Ertragbaren“, so Ramelow. Bund und Länder einigten sich jetzt auf strenge Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte, die teilweise in Thüringen schon Geltung haben. Private Zusammenkünfte im öffentlichen oder privaten Raum, an denen nicht geimpfte und nicht genesene Personen teilnehmen, sind dem Beschluss zufolge auf den eigenen Haushalt sowie höchstens zwei Personen eines weiteren Haushaltes zu beschränken.
Ramelow verweist auf die 2Gplus-regelungen etwa in der Gastronomie in anderen Ländern. Allerdings sei die Beschaffung von Tests ein großes Problem. In Thüringen werde ein regelmäßiges Coronatestangebot für Kindergartenkinder vorbereitet. Dem Sprecher des Bildungsministeriums zufolge geht es nach derzeitigen Planungen um ein Testangebot für Kinder ab drei Jahren zweimal pro Woche, nicht um eine Pflicht. Nach abgesagten Weihnachtsmärkten macht Ramelow Händlern Hoffnung auf Hilfe. „Da braucht es eine Offensive.“Diese sei bei der Ministerpräsidentenkonferenz „angeschoben“worden.