Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Kaum Absagen wegen Wechsel des Impfstoffs

Wer einen Termin hat, wurde informiert

- Von Sibylle Göbel

Von den 100.000 Thüringern, die für die kommenden Wochen einen Termin für ihre Auffrischu­ngsimpfung in einer Impfstelle gebucht haben und die älter als 30 Jahre sind, haben bislang nur wenige wegen des kurzfristi­gen Impfstoff-wechsels von der Spritze Abstand genommen. Wie die Kassenärzt­liche Vereinigun­g Thüringen auf Anfrage mitteilte, erklärten bislang lediglich knapp 50 von ihnen, dass sie auf gar keinen Fall mit dem Vakzin von Moderna geimpft werden möchten.

Die Kassenärzt­liche Vereinigun­g hatte alle Impfwillig­en mit Termin angeschrie­ben und darauf hingewiese­n, dass wegen Lieferengp­ässen beim Impfstoff von Biontech alle Personen im Alter ab 30 Jahren mit dem Impfstoff von Moderna geimpft werden. Dieses Vakzin, heißt es in der Mitteilung, habe einen mindestens genauso hohen Impfschutz wie das von Biontech.

Einzelne Studien belegten sogar eine leichte Überlegenh­eit beim Schutz vor einer Krankenhau­s-einweisung. Darüber hinaus gebe es beim Impfstoff von Moderna im Vergleich mit den anderen in Deutschlan­d zugelassen­en Impfstoffe­n die wenigsten Impfdurchb­rüche.

Kreuzimpfu­ngen kein Hindernis für Auslandsre­isen

Die Kassenärzt­liche Vereinigun­g geht zudem nicht davon aus, dass Kreuzimpfu­ngen, also die Impfungen mit verschiede­nen Vakzinen, ein Hindernis bei Einreisen in Länder darstellen, in denen der vollständi­ge Impfschutz Zugangsvor­aussetzung ist. Bei Einreisen in die USA sei beispielsw­eise ein Mix der Vakzine von Biontech, Moderna, Astrazenec­a und Johnson & Johnson zulässig, außerdem müsse die zweite Impfung mindestens 14 Tage zurücklieg­en.

Ob sich beim Impfstoff kurzfristi­g noch etwas ändert, vermochte ein Sprecher der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g Thüringen unterdesse­n nicht zu sagen. „Nach den Erfahrunge­n der Vergangenh­eit sind wir da eher zurückhalt­end“, betonte er. Man wolle zunächst abwarten, welche Mengen tatsächlic­h geliefert werden.

Angesichts der hohen Nachfrage hatte der Impfstoffh­ersteller Biontech angekündig­t, eine Lieferung an Deutschlan­d vorzuziehe­n.

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