Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Luxushotel kostet deutlich mehr
Geplante Eröffnung zu Ostern 2022 ist wegen fehlender Baustoffe ungewiss
Oberhof.
Noch steht offiziell der Eröffnungstermin für das „The Grand Green Familux Resort“in Oberhof: Ostern 2022. Doch dieser Termin wackelt durchaus, so der österreichische Investor Ernst Mayer. Das liege nicht hauptsächlich daran, dass das Wetter mit Schneefall am Rennsteig zum Bauen aktuell nicht so gut ist. Damit müsse man zu dieser Jahreszeit rechnen.
Problematischer ist nach Worten von Mayer, dass auf Grund von Lieferschwierigkeiten noch nicht alle Fenster eingesetzt sind, das Heizen im Gebäude damit nur teilweise erfolgt. Auch das Kleben der Außenfassade stockt. „Wir werden versuchen, dort eine Erwärmung zu erreichen, indem wir über das Gerüst Planen hängen.“Doch es bleibt fraglich, ob das den gewünschten Nutzen bringt, zudem müsste es sich „einigermaßen rechnen.“
Denn fest steht jetzt schon, dass die für den Bau einst veranschlagten 50 Millionen Euro nicht reichen werden. Die Kosten werden wegen der Corona-pandemie, Wetterunbilden sowie vor allem wegen des Mangels an Baumaterialien – global fehlen Stahl, Holz und Dämmstoffe – deutlich höher sein. „Mindestens fünf Millionen Euro“, sagte Investor
Mayer gegenüber dieser Zeitung. Immer wieder müsse nachverhandelt werden. „Verteuerungen gibt es in allen Bereichen.“
Unabhängig davon ist die Mitarbeiter-suche weiter im Gange. Rund 150 werden gebraucht, sie sollen vornehmlich aus Thüringen kommen, eine Großzahl ist schon gefunden.
Das Hotelprojekt, das der Freistaat mit knapp einem Drittel der Kosten fördert, ist eine der größten Investitionen der letzten zwanzig Jahre im Thüringer Tourismus. Mit der Generalplanung ist das Erfurter Architekturbüro PAB beauftragt, die Firmen kommen ebenfalls vornehmlich aus der Region. Das nur für Familien buchbare Hotel soll an das einstige herzogliche Schlosshotel im Wintersportort am Rennsteig erinnern.
Der Tiroler Ernst Mayer, der bereits drei ähnliche Hotels in Österreich und Bayern betreibt, ist vom Erfolg des Betriebs trotz des hohen Tagespreises – rund 450 Euro pro Familie mit zwei Kindern – überzeugt. Die Kapazität im 40.000 Quadratmeter großen Hanggrundstück am Oberhofer Schützenberg weist 105 Familiensuiten sowie zwölf Chalets mit insgesamt 500 Betten aus. 140.000 Übernachtungen pro Jahr sind geplant.