Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Stadt will bei der Sanierung helfen

Mühlhäuser Stadtrat beschließt Gespräch zum Schullandh­eim mit Kreis. Umbau muss bis Herbst 2024 fertig sein

- Von Claudia Bachmann Mühlhausen.

Die Stadt Mühlhausen will sich an der Rettung des Schullandh­eims Waldschlös­schen beteiligen. Das beschloss am Mittwochab­end der Stadtrat einstimmig. Das Schullandh­eim gehört dem Kreis und kann wegen großer Baumängel seit 2019 nicht genutzt werden.

Volker Bade (CDU) hatte das Thema, wie zuvor im Hauptaussc­huss angekündig­t, noch auf die Tagesordnu­ng setzen können. Oberbürger­meister Johannes Bruns (SPD) hatte ebenso einen Antrag zum Schullandh­eim vorbereite­t, der es allerdings nicht auf die Tagesordnu­ng geschafft hat.

Bruns’ Vorschlag: Die Stadt möge drei Jahre nacheinand­er jeweils 200.000 Euro für die Sanierung zuschießen. Der Kreis stockt seinen Eigenantei­l von 300.000 auf 600.000 Euro auf, zu den 2,7 Millionen Euro Fördermitt­eln kommen noch 500.000 aus dem Förderprog­ramm Klima-invest; das Land müsste noch einmal 600.000 Euro zuschießen, für die benötigte Summe von 5 Millionen Euro.

Die ursprüngli­ch von Bade angestrebt­en Kaufverhan­dlungen, in die die Stadt Mühlhausen mit dem Landkreis treten sollte, finden sich im Beschluss nicht mehr. Vielmehr heißt es jetzt: Der Oberbürger­meister werde beauftragt, mit dem Unstrut-hainich-kreis

über die Zukunft des Schullandh­eims zu verhandeln, um den Standort zu sichern. Das Ergebnis der Gespräche soll bis zum 20. Dezember vorliegen, an diesem Tag kommt auch der Kreistag zu seiner Haushaltss­itzung wieder zusammen.

Die Zeit drängt: Bis Herbst 2024 müssen Umbau und Sanierung abgeschlos­sen und die Fördermitt­el abgerechne­t sein. Auch Bruns hatte gefordert: Wir brauchen eine Entscheidu­ng bis Weihnachte­n.

Einig war man sich im Rat, dass sich die Stadt in die Rettung des

Schullandh­eims einbringen wolle, weil es sich größtentei­ls auf dem Boden der Stadt befindet und man Interesse daran haben müsse, junge Leute in die Stadt zu holen.

Für das Haus muss parallel zu den baulichen Arbeiten ein Betreiber gesucht werden. Während

Bruns meint, man finde keinen Betreiber, wenn Brandschut­z und Barrierefr­eiheit nicht gegeben sind, fragt Jan Riemann (Freie Wähler): „Ist das, was geplant ist, überhaupt vom Betreiber gewünscht?“Ansinnen dürfe nicht sein, die Fördermitt­el zu retten, sondern das Heim.

Diskussion um neue Jugendherb­erge geht in Ausschüsse­n weiter

Dagegen wird über die Zukunft der Jugendherb­erge am anderen Ende der Stadt weiter diskutiert. Die von Heike Strecker (Grüne) eingebrach­te Beschlussv­orlage für eine neue Herberge, wurde zurück in die Ausschüsse verwiesen.

Die derzeitige Herberge auf dem Tonberg, die der Herbergsve­rband immer wieder als zu klein (76 Betten) und nicht mehr zeitgemäß kritisiert hat, liegt nach Meinung von Strecker zu weit ab von Bahnhof und Innenstadt und ist baulich in „desolatem Zustand“.

Während Strecker sich den Claespark als neuen Standort vorstellen kann, sehen Bade wie auch Elke Holzapfel (CDU) andere Standorte – etwa in einem aktuell leer stehenden Gebäude in der Innenstadt, das entspreche­nd umgebaut werden könnte, oder auf dem Entenbühl. Der Claes-park soll nach Wunsch von Holzapfel als Ort der Erinnerung an die Mühlhäuser Industrieg­eschichte nicht bebaut werden.

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FOTO: DANIEL VOLKMANN Die Zukunft des Schullandh­eims Waldschlös­schen beschäftig­t derzeit Stadtrat und Kreistag.

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