Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Blut ist nicht gleich Blut
Der Mediziner Karl Landsteiner machte vor etwa 120 Jahren eine besondere Entdeckung
Wenn Blut fließt, gucken manche Leute weg. Der Mediziner Karl Landsteiner tat vor über 120 Jahren das Gegenteil. Er untersuchte Blut genau und fand heraus: Man kann es in vier Gruppen unterteilen.
Seine Entdeckung rettet bis heute jeden Tag Menschenleben. Die vier Gruppen sind: A, B, AB und 0. Zu wissen, welche Blutgruppe ein Mensch hat, ist sehr wichtig. Ein Beispiel: Jemand hatte einen Unfall und hat deshalb viel Blut verloren. Dann bekommt er eine Blutspende, also Blut eines anderen Menschen. Dafür muss die Blutgruppe passen.
Markus Schmugge erklärt, wie das funktioniert. Er ist Hämatologe, ein Facharzt für Blut.„prinzipiell segekehrt. hen unsere Blutzellen alle gleich aus“, sagt er. Auf der Hülle jeder Blutzelle sitzen Antigene. Die unterscheiden wir in A und B. Das Problem ist: Bekäme jemand mit der Blutgruppe B Blut der Gruppe A gespendet, stößen sich diese Gruppen gegenseitig ab. Das Blut verklumpt, statt zu fließen. Das liegt an den Antikörpern.
Gruppe A hat Antikörper gegen die Antigene von Gruppe B und um„Das ist ein Schutzmechanismus. Der Körper wehrt das Fremde ab“, erklärt Markus Schmugge. Aber was ist mit den Gruppen 0 und AB? Blutgruppe AB trägt die Antigene A und B, hat aber keine Antikörper. Menschen mit dieser Blutgruppe können Blutspenden von allen anderen Gruppen erhalten.
Blutgruppe 0 heißt: Dieses Blut enthält gar keine Antigene. Es kann jedem Menschen ohne Gefahr gegeben werden. „Heute gibt es noch viele weitere Systeme, nach denen Blutgruppen unterschieden werden“, erklärt Markus Schmugge. Das Ab0-system war jedoch das erste. Es hat dafür gesorgt, dass seither vielen Menschen sicher mit Blutspenden geholfen werden kann.