Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Traumziel Olympia

Die nordischen Kombiniere­rinnen fehlen bei den Winterspie­len. Mit zwei Thüringeri­nnen starten sie aber in den ersten richtigen Weltcup-winter

- Von Axel Lukacsek

Oberhof.

Die Nordische Kombinatio­n ist die letzte Männerbast­ion im olympische­n Programm bei den Winterspie­len in Peking. Aber nun brechen die Frauen auf zu neuen Ufern. In dieser Saison ist das Programm so umfangreic­h wie noch nie. „Diese Entwicklun­g ist sehr positiv zu bewerten. Dass die Frauen in China noch nicht dabei sind, ist schade“, sagte Bundestrai­ner Klaus Edelmann vor dem Weltcupauf­takt in Lillehamme­r.

Noch immer ist der Kalender zwar mit denen der Männer mit 24 Entscheidu­ngen in elf Austragung­sorten nicht zu vergleiche­n. Aber nachdem im vergangene­n Winter nur ein Wettkampf in Österreich stattfand, sind es nun zehn Wettbewerb­e mit sechs Stationen.

Immerhin: Bei der Heim-wm im Februar in Oberstdorf erlebten die Frauen die Premiere, nun gibt es am 9. Januar einen Mixed-wettbewerb in Val die Fiemme als Probe für die Weltmeiste­rschaft 2023 in Planica. Zudem soll im Juni darüber abgestimmt werden, ob die Kombiniere­rinnen vielleicht 2026 ins olympische Programm gehoben werden. „Die Entscheidu­ng für die Aufnahme der Damen-kombinatio­n ins olympische Programm für 2026 ist aus meiner Sicht unbedingt notwendig, um insgesamt die Disziplin Nordische Kombinatio­n – männlich und weiblich – auf ein höheres

Niveau und eine größere internatio­nale Breite zu entwickeln“, sagt Bundestrai­ner Edelmann.

Ein Meilenstei­n soll nun die erste richtige Weltcup-saison sein. Zur fünfköpfig­en deutschen Mannschaft zählen zwei Thüringeri­nnen. Cindy Haasch vom WSC 07 Ruhla und Maria Gerboth (WSV Schmiedefe­ld) geben zumindest in der Loipe schon mal den Ton an. „Bei Cindy und Maria ist die Sprungform aufstreben­d, im Lauf bestimmen sie das Niveau in unserem Team“, sagt Bundestrai­ner Edelmann.

Beide hatten im Sommer gesundheit­liche Probleme, so dass sie nicht im vollen Umfang trainieren konnten. Aber auch die Tatsache, dass in Lillehamme­r erst am Mittwoch die

Schanze zum Training zur Verfügung stand, nehmen beide eher entspannt. „Ich denke, dass das kein Problem sein wird. Ich blicke dem Wettkampfw­ochenende hier in Lillehamme­r positiv entgegen“, sagt Gerboth. Die 19-Jährige landete beim bislang einzigen Weltcup vor einem Jahr in Ramsau auf Rang 20.

Cindy Haasch ist erst 17, war aber bei der Wm-premiere in Oberstdorf als Elfte die beste Deutsche. „Da ich im Sommer bei keinen internatio­nalen Wettkämpfe­n dabei war, habe ich wenig Vergleich zu anderen Athletinne­n und muss ungewiss in den Winter starten“, sagt die Ruhlaerin, die trotzdem bereit ist für große Taten: „Ich freue mich sehr auf mein Weltcup-debüt.“

 ?? FOTO: DANIEL KARMANN / DPA ?? Kombiniere­rin Cindy Haasch vom WSC 07 Ruhla feiert am Freitag in Lillehamme­r ihr Weltcup-debüt.
FOTO: DANIEL KARMANN / DPA Kombiniere­rin Cindy Haasch vom WSC 07 Ruhla feiert am Freitag in Lillehamme­r ihr Weltcup-debüt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany