Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Herausforderung in der Wüste
Jannes Fittje vom MC Bad Heiligenstadt startet bei 24-Stunden-rennen in Dubai
Langenhain.
Unverhofft kommt oft – eine Lebensweisheit, die in einer positiven Form gerade Jannes Fittje zugute kommt. Denn für den Rennfahrer aus Langenhain bei Waltershausen bietet sich nach dem Ende der ADAC GT Masters-saison die Möglichkeit, gleich kurz nach dem Jahreswechsel Rennkilometer zu sammeln und somit einen perfekten Einstieg zu erlangen.
Sein Rennstall Joos Sportwagentechnik bekam die Zusage für den Start beim 24-Stunden-rennen in Dubai, welches vom 13. bis 15. Januar ausgetragen wird. Eine neue Herausforderung für das Team und die Fahrer im Wüstenstaat. Der auch in der Saison genutzte Porsche 911 GT3 R wird gerade per Schiff nach Dubai gebracht; im Januar folgen dann Fahrer und Mannschaft, um sich vorzubereiten und die Herausforderung zu meistern. „Das ist natürlich etwas ganz anderes als die GT Masters-serie, aber auch sehr interessant und ein schöner Start in die neue Saison, denn ich kann viele Kilometer sammeln“, sagt Fittje, der Mitglied im MC Bad Heiligenstadt ist, zur unverhofften Chance.
Einige Umgewöhnungen wird es dennoch geben. Gleich vier Piloten – neben Fittje noch Fidel Bleifuß, Steffen Göring und Teamchef Michael Joos – setzen sich hinters Lenkrad, nehmen die 24 Stunden in Angriff. Maximal zwei Stunden am
Stück darf ein Fahrer pilotieren, dann erfolgt der Wechsel. Insgesamt kommen aber je nach Belegung zwischen sechs und acht Stunden Fahrt zusammen – eine Mammutaufgabe für den Körper, zumal das Rennen auch die ganze Nacht über ausgetragen wird und die Nächte in Dubai sehr lang sind.
Auch die Strecke hat ihre Besonderheiten. Zwar hat sich der „Dubai Autodrome“innerhalb der letzten Jahre zu einer festen Größe im Endurance-sport (Langstrecke) gemausert. Doch bei der erstmaligen Teilnahme gilt es für Fittje und Co., sich neu zu arrangieren. „Vielleicht ist die Strecke mit Sand belegt“, erklärt der 22-Jährige eine Besonderheit. Unter anderem auch deswegen werden beim Porsche andere Reifen als in der Masters-serie aufgezogen. Zudem ist er gespannt, wie man sich in dem riesigen Starterfeld mit den unterschiedlichsten Fahrzeugen zurechtfindet.
„Es wird auf jeden Fall ein Lernprozess für uns alle. Ich fahre das erste Mal in der Nacht und bin gespannt, wie sich der Körper verhält“, sagt Fittje, der dieses Szenario im Vorfeld im Simulator durchgeht. Zwar müsse man aufgrund der Zeitdauer nicht jede Minute am absoluten Limit fahren – schweißtreibend dürfte der Einsatz aber ohne Frage werden. „Ankommen ist erst einmal das große Ziel“, sagt der Langenhainer, der sich auf die Premiere der besonderen Art freut.