Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Furiose Aufholjagd sichert die Serie
Fußball-thüringenliga: SC Heiligenstadt holt im Heimspiel gegen Geratal einen 0:3-Rückstand noch auf
SC Heiligenstadt (SCH) hat in der Fußball-thüringenliga seine lange Serie der unbesiegten Spiele dank einer spektakulären Aufholjagd weiter fortgesetzt. Im Heimspiel gegen die Spielvereinigung Geratal lagen die Hausherren, die im Oktober 2022 zum letzten Mal in einem Punktspiel als Verlierer vom Platz gehen mussten, bis zur 65. Minute mit 0:3 zurück, ehe ein Doppelpack von Leon Gümpel (65./87.) sowie ein Treffer von Maciej Wolanski in der letzten Minute der Nachspielzeit (90.+2) den Kurstädtern doch noch ein 3:3 (0:2)-Remis brachten.
Die vor allem in den ersten 45 Minuten starken Gerataler kauerten nach dem Abpfiff fassungslos auf dem Kunstrasen. Wohl keiner der 130 Zuschauer hätte nach dem 0:3 durch den starken Oskar Sennewald (50.) noch an eine Wende geglaubt.
Vermutlich auch die Auswärtself nicht, für die in der ersten Halbzeit Innenverteidiger Bastian Bischof nach Sennewald-freistoßflanke per Kopf (17.) sowie Marcel Hummel dank eines sicher verwandelten, aber umstrittenen Foulelfmeters (29.) vorgelegt hatten.
Um so bitterer fühlte sich das schlussendliche 3:3 an. Nämlich „wie eine Niederlage“, gestand Geratals
Trainer Robin Keiner, der seine sowie die Gefühlslage seiner Akteure kurz nach Abpfiff als „schrecklich“beschrieb. Man habe jedoch auch selber Schuld gehabt, den Vorsprung nicht über die Zeit gebracht zu haben. „Wir haben unsere Konter einfach schlecht ausgespielt“, monierte Keiner.
Heiligenstadts Trainer Marco Wehr jubelte nach Wolanskis Kopfballtreffer aus kurzer Distanz zum 3:3-Endstand ekstatisch, vergaß jedoch nicht, die 92 Minuten schon kurz darauf im Gesamtkontext kritisch zu analysieren. „Dass wir ein 0:3 aufholen, spricht für die Moral, aber das war heute im Vergleich zu den vergangenen Wochen ein deutlicher Qualitätsabfall“, erklärte Wehr: „Uns hat die Leichtigkeit gefehlt, alles war sehr zäh.“Bis auf die Aufholjagd habe ihm am Spiel seiner Elf gegen Geratal „gar nichts gefallen“
Zwar hatten die Hausherren auch Pech bei gleich vier Pfostenund Lattentreffern. Das täuschte aber nicht darüber hinweg, dass die körperlich sehr präsenten Gerataler im ersten Durchgang das stärkere Team waren.
In der Schlussviertelstunde stellte Sch-coach Wehr taktisch um, zog Maximilan Lerch ins Mittelfeld vor und ließ nur noch mit Dreierkette verteidigen. Und das Risiko sollte sich auszahlen.