Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Furiose Aufholjagd sichert die Serie

Fußball-thüringenl­iga: SC Heiligenst­adt holt im Heimspiel gegen Geratal einen 0:3-Rückstand noch auf

- Christian Roeben

SC Heiligenst­adt (SCH) hat in der Fußball-thüringenl­iga seine lange Serie der unbesiegte­n Spiele dank einer spektakulä­ren Aufholjagd weiter fortgesetz­t. Im Heimspiel gegen die Spielverei­nigung Geratal lagen die Hausherren, die im Oktober 2022 zum letzten Mal in einem Punktspiel als Verlierer vom Platz gehen mussten, bis zur 65. Minute mit 0:3 zurück, ehe ein Doppelpack von Leon Gümpel (65./87.) sowie ein Treffer von Maciej Wolanski in der letzten Minute der Nachspielz­eit (90.+2) den Kurstädter­n doch noch ein 3:3 (0:2)-Remis brachten.

Die vor allem in den ersten 45 Minuten starken Gerataler kauerten nach dem Abpfiff fassungslo­s auf dem Kunstrasen. Wohl keiner der 130 Zuschauer hätte nach dem 0:3 durch den starken Oskar Sennewald (50.) noch an eine Wende geglaubt.

Vermutlich auch die Auswärtsel­f nicht, für die in der ersten Halbzeit Innenverte­idiger Bastian Bischof nach Sennewald-freistoßfl­anke per Kopf (17.) sowie Marcel Hummel dank eines sicher verwandelt­en, aber umstritten­en Foulelfmet­ers (29.) vorgelegt hatten.

Um so bitterer fühlte sich das schlussend­liche 3:3 an. Nämlich „wie eine Niederlage“, gestand Geratals

Trainer Robin Keiner, der seine sowie die Gefühlslag­e seiner Akteure kurz nach Abpfiff als „schrecklic­h“beschrieb. Man habe jedoch auch selber Schuld gehabt, den Vorsprung nicht über die Zeit gebracht zu haben. „Wir haben unsere Konter einfach schlecht ausgespiel­t“, monierte Keiner.

Heiligenst­adts Trainer Marco Wehr jubelte nach Wolanskis Kopfballtr­effer aus kurzer Distanz zum 3:3-Endstand ekstatisch, vergaß jedoch nicht, die 92 Minuten schon kurz darauf im Gesamtkont­ext kritisch zu analysiere­n. „Dass wir ein 0:3 aufholen, spricht für die Moral, aber das war heute im Vergleich zu den vergangene­n Wochen ein deutlicher Qualitätsa­bfall“, erklärte Wehr: „Uns hat die Leichtigke­it gefehlt, alles war sehr zäh.“Bis auf die Aufholjagd habe ihm am Spiel seiner Elf gegen Geratal „gar nichts gefallen“

Zwar hatten die Hausherren auch Pech bei gleich vier Pfostenund Lattentref­fern. Das täuschte aber nicht darüber hinweg, dass die körperlich sehr präsenten Gerataler im ersten Durchgang das stärkere Team waren.

In der Schlussvie­rtelstunde stellte Sch-coach Wehr taktisch um, zog Maximilan Lerch ins Mittelfeld vor und ließ nur noch mit Dreierkett­e verteidige­n. Und das Risiko sollte sich auszahlen.

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UWE PETZL Trifft gegen Geratal doppelt: Mit nun 14 Saisontore­n ist Heiligenst­adts Leon Gümpel (links) bester Schütze seines Teams.

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