Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Trikottausch als Höhepunkt der Nullnummer
Gegen den FSV Schleiz kommen ersatzgeschwächte Preußen in einem ereignisarmen Spiel nicht über ein Remis hinaus
Bad Langensalza. Schwer verdauliche Fußballkost sahen die gut 100 Zuschauer im Stadion der Freundschaft beim Thüringenliga-duell zwischen dem FSV Preußen Bad Langensalza und dem FSV Schleiz. Preußen-trainer Thomas Wirth fasste das 0:0 nach 90 Minuten kurz und treffend zusammen: „Das war ein Abnutzungskampf zwischen den Strafräumen.“
Für die Preußen stand das Spiel von Beginn an unter keinem guten Stern. Wirth musste sein Team auf etlichen Positionen umbauen, da einige Spieler im Urlaub weilten, andere verletzungsbedingt ausfielen. „Wir haben die ganze Woche nur mit zehn, elf Mann trainieren können“, erklärte Wirth die Magerkost. Tatsächlich wirkte die Abwehr der Preußen ohne Kapitän Domeinski nicht wirklich sattelfest. „Lukas Ortlepp war nach Monaten das erste Mal wieder in der Startelf. Mit Fabrice Harnisch hatten wir einen Innenverteidiger auf der Außenbahn. Da ist es kein Wunder, wenn die Rädchen nicht ineinander greifen“, so Wirth weiter.
So sind die Höhepunkte der Begegnung schnell erzählt. In der zweiten Minute vertändelte Routinier Carsten Weis, der auch noch
mit Verdacht auf einen Bruch des Ellenbogens raus musste, einen Ball am eigenen 16er. Nur mit einem Foul konnte er sich dann aus der Affäre
ziehen. Den fälligen Freistoß von Nicky Eichelkraut aus 19 Metern kratzte der erste 17-jährige Julien Patzer aus dem Winkel. Überhaupt war Patzer über 90 Minuten ein würdiger Vertreter des verletzten Damian Zamiar.
Für den Höhepunkt des Spiels sorgte nach fünf Minuten Schiedsrichter Jordi Eisenschmidt. Einige Spieler hatten sich beschwert, dass die Trikotfarben im Nieselregen von Bad Langensalza nicht gut zu unterscheiden seien. So schickte Wirth kurzerhand seine Mannschaft in die Kabine, um die mintfarbenen Trikots gegen schwarze zu tauschen. Das sorgte allerdings auch wieder für Verwirrung, da einige Spieler jetzt mit anderen Rückennummern spielten. Ansonsten passierte nicht viel. Der Schleizer Lukas Beyer setzte noch einen Ball aus 17 Metern knapp neben das Tor (26.). Das war es auch in Abschnitt eins. Ähnlich ging es nach dem Wechsel weiter. Schüsse von Florian Engel (53.) und Tobias Sauerbier entschärfte der Schleizer Keeper Leon Seefeld. Das war’s!
„Ich habe heute trotz allem einen Schritt nach vorne gesehen. Im Gegensatz zum 0:3 bei Weida war das in jedem Fall eine Steigerung“, fand Wirth abschließend noch ein halbwegs positives Fazit.