Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Schullandh­eim bei Mühlhausen steht erneut zum Verkauf

Kreistag erweitert die Nutzungsmö­glichkeite­n für das Waldschlös­schen. Entscheidu­ng soll Ende Mai fallen

- Claudia Bachmann

Der Unstrut-hainichkre­is unternimmt einen zweiten Versuch, das Schullandh­eim Waldschlös­schen zu verkaufen. Das beschloss Freitagabe­nd der Kreistag. Die entspreche­nde Ausschreib­ung soll im April veröffentl­icht werden.

Mindestgeb­ot sind dabei 96.000 Euro, der Verkehrswe­rt der Immobilie. Doch die Ausschreib­ung setzt auch weitere Kriterien: Nach den Vorstellun­gen des Landkreise­s soll das Objekt „langfristi­g als regionaler Standort gesellscha­ftlichen, pädagogisc­hen und sozialen Lebens für die Öffentlich­keit zugänglich“bleiben. Gewünscht werde eine

Nutzung für Bildung, Sport, Natur, Kunst oder Kultur; in diesen Bereichen solle es „Angebote und Veranstalt­ungen mit pädagogisc­her Zielrichtu­ng für die breite Öffentlich­keit“geben. Diese Kriterien sind weicher als bei der ersten Ausschreib­ung des Schullandh­eims Ende des vergangene­n Jahres. Da war explizit festgeschr­ieben, dass das Gelände als Schullandh­eim genutzt werden soll.

Es gebe, so sagte Landrat Harald Zanker (SPD), einen Interessen­ten für das Waldschlös­schen, der aber unter Zeitdruck stehe, und weitere, die glaubhaft ihren Wunsch nach dem Erwerb des Schullandh­eims kundgetan hätten. Dabei sei, so sagte Afd-kreistagsm­itglied Ronny Hermann Poppner, die Jagdschule Unstrut-hainich der aktuelle Kaufintere­ssent.

Kreisaussc­huss soll die Interessen­ten bewerten

Zanker erwartet, dass die Entscheidu­ng über den Verkauf des Schullandh­eimes in der Kreistagss­itzung am 31. Mai fällt. Zuvor soll der Kreisaussc­huss die Angebote bewerten und dem Kreistag seinen Favoriten vorschlage­n.

Die einzige Gegenstimm­e zur Beschlussv­orlage der Verwaltung kam von Tino Gaßmann (Grüne), der sich für das Gelände eine Zukunft als Schullandh­eim wünscht.

Rückblende: Im Herbst 2019 schloss der Landkreis das Schullandh­eim Waldschlös­schen. Die rund 22.000 Quadratmet­er große Anlage am Mühlhäuser Stadtwald, die etwa je zur Hälfte auf Mühlhäuser und Oberdorlae­r Flur steht, war in die Jahre gekommen. Es gab einen erhebliche­n Investitio­nsstau an den Gebäuden. Der Brandschut­z war nicht mehr zeitgemäß, und dann brach die Wasservers­orgung aus einem eigenen Brunnen zusammen.

Bis zu 3000 Kinder und Jugendlich­e und etwa 300 Erwachsene wurden zuletzt jährlich als Gäste gezählt. In früheren Jahren waren es weit mehr gewesen.

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DANIEL VOLKMANN / ARCHIV Seit 2019 wird das Waldschlös­schen nicht mehr als Schullandh­eim genutzt.

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