Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Ehrung für Naftali Fürst
Ein Leser schreibt unter anderem:
Bei der großen Anzahl und Vielfalt der zu vermittelnden Nachrichten ist es verständlich, wenn die eine oder andere einfach untergeht. Am 12. März 2024 ist in Wien die Auszeichnung mit dem bedeutendem Simon-wiesenthal-preis erfolgt, wobei der Hauptpreis an das Dialogprojekt „Likrat“ging. „Dieses“, so heißt es erklärend, „bringt jüdische und nichtjüdische Jugendliche und junge Erwachsene zusammen, mit dem Ziel …. ein pluralistisches Bewusstsein zu generieren.“Nicht weniger wichtig waren die beiden weiteren Preise, von denen zuerst der zur Namensänderung eines spanischen Dorfes erwähnt werden sollte. Dieses hieß immer noch in Übersetzung „Festung, die Juden tötet“und hatte trotz Protesten den bis 1632 benutzten Namen „Judenhügel“wieder angenommen. Die österreichische Organisation „Centropa“wurde „für ihre Anstrengungen geehrt, die Holocausterziehung in der Ukraine auch in Zeiten des russischen Angriffskrieges fortzusetzen.“Zeitzeugen aus sechs Ländern wurden im Rahmen der Preisverleihung ebenfalls geehrt. Darunter war auch Naftali Fürst, Holocaust-überlebender aus Haifa – und Weimar und Thüringen eng verbunden. Dazu, denken wir, kann man mit großer Herzlichkeit gratulieren. Diese Anerkennung möge über den tiefen Schmerz hinweghelfen, der aufkam durch die erneut erlebte Ermordung von zwei Familienangehörigen am 7. Oktober 2024, die diesmal durch die Hamas-terroristen brutal verübt worden war. Endend mit einem Zitat von Simon Wiesenthal beschließen wir den Brief: „Die Grundlage der Demokratie ist vor allem die Wahrheit.“
Johannes Bock, Weimar