Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
CDU Mühlhausen: Uneins über OB -Kandidatin
Anja Czeromin wirbt um Unterstützung. Christdemokraten werden nicht geschlossen die 57-Jährige unterstützen
Die Versammlung aus Mitgliedern und Kandidaten der CDU für den Stadtrat Mühlhausen wird Anja Czeromin nicht geschlossen unterstützen. Die 57-jährige Czeromin tritt an, um am 26. Mai zur Mühlhäuser Oberbürgermeisterin gewählt zu werden.
Ideen zwischen Partei und Kandidatin nahezu deckungsgleich
Donnerstagabend stellte sie sich in Grabe den Christdemokraten vor, die selbst keinen eigenen Kandidaten gefunden haben. Die Ideen, die Czeromin einbringt in den Wahlkampf, sind nahezu deckungsgleich mit der CDU. „Aus Liebe zu Mühlhausen“, so hat sie ihre Kandidatur begründet. Es gehe ihr um ein lebenswertes Mühlhausen, darum, Investoren zu finden, das Ehrenamt zu stärken, ums Bauen – dabei aber vornehmlich darum, Bestehendes zu beenden – und um Engagement. Themen, die auch die 36 Bewerber um einen Sitz im Mühlhäuser Stadtrat besetzen, so zeigt es das vorgestellte Wahlprogramm.
Dennoch: Die Mühlhäuser CDU nimmt Czeromin offenbar immer noch übel, dass sie 2018 nach der Landtagswahl in Thüringen die Partei aus Unzufriedenheit über die Politik in Bund und Land verlassen hat. Zudem, so heißt es, lasse es die Satzung nicht zu, eine Kandidatin zu unterstützen, die auch von anderen Gruppierungen protegiert wird. Czeromin hatte sich in den vergangenen Tagen bereits die Unterstützung von Bürgerliste und FDP eingeholt (beide bilden derzeit im Rat eine Fraktion) und wolle auch bei den Freien Wählern für sich werben. „Ich bin eine Kandidatin der bürgerlichen Mitte, keine einer einzelnen Partei“, sagt die Obbewerberin.
„Wir wollen dem Wähler selbst überlassen, wen er als Oberbürgermeister sieht“, sagt der Vorsitzende des Stadtverbands Mühlhausen, Kevin Vogler. Spitzenkandidat Volker Bade zumindest kündigte bereits Donnerstagabend an, Anja Czeromin unterstützen zu wollen. Auch gemeinsame Wahlkampf-auftritte solle es geben.
Neben Czeromin haben bereits Amtsinhaber Johannes Bruns (SPD) und Ronny Poppner (AFD) ihre Kandidatur bekannt gegeben.