Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
1000 Eier zieren in Herbsleben die Osterkrone
Die Landfrauen tragen den Brauch in dem Dorf weiter. Hortkinder helfen beim Bemalen des Schmucks
Für die Osterkrone gab es in Herbsleben ein Ständchen. Hortkinder der Gemeinschaftsschule sangen am Freitag „Stups, der kleine Osterhase“. Sie waren extra gekommen, um den Brunnenschmuck zu bestaunen.
Denn sie hatten fleißig Eier für die neue Krone bemalt und so die Landfrauen unterstützt. Das Kunstwerk thront nun auf dem Brunnen vor dem Rathaus. 1000 bunte Eier schmücken es.
Die Landfrauen haben den Brauch vor sechs Jahren in Herbsleben belebt, der in vielen Orten des Unstrut-hainich-kreises auf das Osterfest einstimmt.
„Die Krone ist eine Augenweide“, war die Vorsitzende Margit Degenhardt zufrieden. Mehr als vier Stunden hatte die Herstellung gedauert. Die Finanzministerin des Vereins Ingrid Dreyße opferte dafür eine Edeltanne und eine Fichte aus ihrem Garten. Die Landfrauen waren froh, dass sie beim Bemalen der Eier Hilfe der Hortkinder erhielten.
Denn 400 Plastik-eier mussten nachgekauft werden, denn es geht immer wieder mal etwas kaputt. Der achtjährige Rafael Schaubert fand sofort eines der Eier, die er bemalte.
Landfrauen tragen Wettbewerb um schönste Krone aus
Für den sechsjährigen Raphael Stollberg war es eine Premiere. Er war erst kürzlich von Potsdam nach Herbsleben gezogen und kannte diesen Brauch noch nicht. „Das ist bestimmt die schönste von Thüringen“,
lobte Bürgermeister Reinhard Mascher (CDU) die Osterkrone. Ob das stimmt, muss sich noch zeigen. Denn die Landfrauen des Freistaats tragen einen internen Wettbewerb aus.
Die Krone ist auf einem Gestell aufgebaut, das die Bauhof-mitarbeiter hergestellt haben.
Mindestens vier Wochen bleibt das Schmuckstück vor dem Rathaus stehen. Pfingsten muss die Krone abgebaut sein, weil der Pfingstverein im Brunnen die Neugänge darin tauft.