Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Versöhnlicher Abschluss
Biathletin Hettich-walz erstmals auf Weltcup-podest. Gesamtsieg an Vittozzi
Janina Hettich-walz hat im letzten der Rennen der Biathlonsaison ihren ersten Weltcuppodestplatz geholt und damit für einen versöhnlichen Saisonabschluss gesorgt. Die 27-Jährige, die bei der WM Silber im Einzel gewonnen hatte, musste sich im kanadischen Canmore im Massenstart nur Lou Jeanmonnot geschlagen geben.
Das bis dahin fehlerfreie Duo kam zusammen zum letzten Schießen, nachdem beide einmal in die Strafrunde mussten. Die Französin ging 2,5 Sekunden vor der Deutschen in die Schlussrunde und konnte den Vorsprung halten. Am Ende lag Hettich-walz 11,9 Sekunden hinter der Siegerin und belohnte sich für ein starkes letztes Weltcup-wochenende. Denn bereits im Sprintrennen (7.) und der Verfolgung (9.) war sie die Beste des Dsvteams gewesen. Dritte wurde die Französin Gilonne Guigonnat (0/+ 15,8 Sekunden).
„Schade, dass ich beim letzten Schießen eine Scheibe nicht getroffen habe. Ich bin aber trotzdem überglücklich, dass es endlich mit
dem ersten Einzelpodest im Weltcup geklappt hat. Ich hatte noch nie solch ein Rennen wie heute, als ich immer in der Führungsgruppe dabei war. Ich habe mich in der Loipe gut gefühlt, mich trotzdem ein wenig versteckt, um Körner zu sparen. Am Ende hatte ich aber nichts mehr zum Zusetzen. Lou Jeanmonnot hat verdient gewonnen“, sagte Hettich-walz im Zdf-interview.
Den Gesamtweltcup sicherte sich erstmals die Italienerin Lisa Vittozzi. Nachdem sie zuvor den Sprint und die Verfolgung gewonnen hatte, wurde sie im letzten Saisonrennen zwar nur 21. Das reichte ihr aber im Fernduell mit der Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevold (8.). Vanessa Voigt wurde Elfte, Selina Grotian kam als 14. ins Ziel und Sophia Schneider erreichte Rang 17.
Norwegens Superstar Johannes Thingnes Bö hat unterdessen zum fünften Mal den Gesamtweltcup der Männer gewonnen. In der Verfolgung feierte der 30-Jährige seinen 75. Weltcupsieg und sicherte sich damit vorzeitig das Gelbe Trikot. Denn sein Bruder Tarjei (35), der Fünfter wurde, konnte ihn im abschließenden Massenstart am Sonntag (nach Redaktionsschluss dieser Seite) nicht mehr einholen. „Es war der härteste Kampf um den Gesamtweltcup. Nur Tarjei konnte mich so fordern“, sagte Bö.
Die Deutschen zeigten zwar solide Leistungen, konnten aber nichts nach vorn ausrichten. Problem war wie schon bei der WM in Nove Mesto, dass bei den zweistelligen Plusgraden mit strahlendem Sonnenschein und daraus resultierenden nassen Loipenbedingungen das Skimaterial nicht konkurrenzfähig war. Die Laufzeiten der Deutschen waren weit entfernt von der Spitze, diese Dimensionen spiegeln aber nicht das Leistungsvermögen wider.
Bester Deutscher war Philipp Nawrath als Elfter. Bei nur einem Fehler hatte er immerhin über zwei Minuten Rückstand.