Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Stau ohne Ende
Wer vor den Osterfeiertagen seine Nerven schonen möchten, der muss Mühlhausen meiden.
Die Hauptverkehrsadern der Kreisstadt platzen derzeit aus allen Nähten, egal ob sie eine, zwei oder drei Fahrspuren haben. Die Ampelschaltungen sind wie gehabt: kurz und knackig. Jede Grünphase lässt nur eine Handvoll Fahrzeuge passieren, bevor man wieder zum Stillstand kommt und weiter warten muss. Seit Dienstagvormittag ist die Ortsdurchfahrt von Görmar, nach mehrmaligem Verschieben, nun komplett dicht. Das Chaos ist perfekt. Bereits um 10 Uhr am Vormittag brauchte man sage und schreibe 27 Minuten, um vom Berufsschulcampus über den Lindenhof durch den Kreisel an der Ob-neumannstraße bis zur Wagenstedter Brücke zu gelangen.
Hupende und wild gestikulierende Autofahrer an der Tagesordnung
Und jetzt muss der gesamte Verkehr aus und in Richtung Sonderhausen durch dieses Nadelöhr. Die Situation ist frustrierend. Hupende und wild gestikulierende Autofahrer sind an der Tagesordnung. Die Frage bleibt: Wer hat dieses Verkehrsdesaster geplant, und warum wurde keine Alternative in Betracht gezogen, um den Kollaps der Verkehrswege in Mühlhausen zu verhindern? Beide großen Baumaßnahmen – der mehrfach verschobene Bau des Kreisels und die Arbeiten an der Brücke – sind derart umfangreich und dauern nach vorläufigen Planungen mehr als fünf Monate, sodass sie sich nicht nacheinander in ein Jahr pressen lassen. Dass es ab Samstag für eine Woche vom Bastmarkt aus kein Durchkommen über den Blobach gibt, macht den Kohl dann endgültig fett. Da hilft nur noch, die Stadt zu verlassen oder sie gar nicht erst anzusteuern.