Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Historische Drehorgel bereichert Bauernmarkt
Musikinstrument sorgt für Aufsehen in Volkenroda. Für die Anschaffung müssen Organisatoren tief in die Tasche greifen
Eine historische Drehorgel ist ab sofort Teil des Bauernmark-spektakels auf dem Klostergelände in Volkenroda. Laut Mitorganisatorin Ulrike Köhler entwickelt sich der Markt zunehmend zu einem kleinen Volksfest, da es immer weniger Händler gibt, die sich auf die landwirtschaftliche Schiene spezialisiert haben. „Unser Markt wird immer beliebter, ist aber keineswegs ein Selbstläufer. Die Leute treffen sich gerne bei uns und haben gemeinsam Spaß. Eine kleine Attraktion gehört deshalb dazu“, sagt Köhler, die den Markt zusammen mit zwei weiteren Mitstreitern organisiert. Köhler beschreibt den Bauernmarkt als einen sozialen Treffpunkt, der in den Dörfern unserer Region oft ausgestorben ist.
Drehorgel stammt von Zirkusmitarbeiter
Dank der Unterstützung der Aktion „Gesicht zeigen“der Stiftung Westthüringen in Zusammenarbeit mit dem Mühlhäuser Extremsportler Guido Kunze wurde vor kurzem eine „Harmonipan-hofbauer-drehorgel“aus Göttingen angeschafft. Die Orgel wird elektronisch gesteuert und der Organist bedient lediglich
den Blasebalg, der die insgesamt 36 Orgelpfeifen mit Musik füllt. Laut Ulrike Köhler sind diese kleinen, aber sehr lautstarken Orgeln teuer. Köhler hat Kleinanzeigenportale
durchsucht und ist schließlich im Internet fündig geworden. „Bei den kleinen Drehorgeln gibt es, wie bei vielen anderen Dingen auch, keine Grenzen nach
oben. Mir wurden Angebote von bis zu 12.000 Euro gemacht“, berichtet Ulrike Köhler. Sie hat Unterstützer, darunter Guido Kunze, mobilisiert, die das Vorhaben befürwortet haben. Den Restbetrag haben Ulrike Köhler und ihr Ehemann Gerhard aufgebracht. Insgesamt wurden 3400 Euro für das Instrument fällig. Die Drehorgel stammt von einem ehemaligen Zirkusmitarbeiter aus Elmenhorst, der wollte, dass die Drehorgel in guten Händen ist.
Erstmals am 6. April auf dem Klostergelände im Einsatz
Die Idee ist nicht neu, denn über mehrere Jahre hinweg war bereits ein Drehorgelspieler auf den Bauernmärkten in Volkeroda unterwegs. Aufgrund einer Krankheit musste er sein Hobby jedoch aufgeben und hat die mobile Orgel an seinen Sohn weitergegeben. Dieser hatte jedoch kein Interesse an Auftritten auf einem Bauernmarkt an Wochenenden. Aus diesem Grund wurde beschlossen, eine eigene Drehorgel anzuschaffen. „Unser Markt wird komplett ehrenamtlich betrieben. Natürlich könnten wir jemanden engagieren, der auf dem Markt orgelt, aber das würde gegen die Grundprinzipien unseres Vorhabens verstoßen“, sagt Ulrike Köhler. Die historische Drehorgel wird erstmals am Samstagmorgen, dem 6. April, auf dem Bauernmarkt auf dem Klostergelände in Volkenroda zu hören sein.