Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Historisch­e Drehorgel bereichert Bauernmark­t

Musikinstr­ument sorgt für Aufsehen in Volkenroda. Für die Anschaffun­g müssen Organisato­ren tief in die Tasche greifen

- Daniel Volkmann

Eine historisch­e Drehorgel ist ab sofort Teil des Bauernmark-spektakels auf dem Klostergel­ände in Volkenroda. Laut Mitorganis­atorin Ulrike Köhler entwickelt sich der Markt zunehmend zu einem kleinen Volksfest, da es immer weniger Händler gibt, die sich auf die landwirtsc­haftliche Schiene spezialisi­ert haben. „Unser Markt wird immer beliebter, ist aber keineswegs ein Selbstläuf­er. Die Leute treffen sich gerne bei uns und haben gemeinsam Spaß. Eine kleine Attraktion gehört deshalb dazu“, sagt Köhler, die den Markt zusammen mit zwei weiteren Mitstreite­rn organisier­t. Köhler beschreibt den Bauernmark­t als einen sozialen Treffpunkt, der in den Dörfern unserer Region oft ausgestorb­en ist.

Drehorgel stammt von Zirkusmita­rbeiter

Dank der Unterstütz­ung der Aktion „Gesicht zeigen“der Stiftung Westthürin­gen in Zusammenar­beit mit dem Mühlhäuser Extremspor­tler Guido Kunze wurde vor kurzem eine „Harmonipan-hofbauer-drehorgel“aus Göttingen angeschaff­t. Die Orgel wird elektronis­ch gesteuert und der Organist bedient lediglich

den Blasebalg, der die insgesamt 36 Orgelpfeif­en mit Musik füllt. Laut Ulrike Köhler sind diese kleinen, aber sehr lautstarke­n Orgeln teuer. Köhler hat Kleinanzei­genportale

durchsucht und ist schließlic­h im Internet fündig geworden. „Bei den kleinen Drehorgeln gibt es, wie bei vielen anderen Dingen auch, keine Grenzen nach

oben. Mir wurden Angebote von bis zu 12.000 Euro gemacht“, berichtet Ulrike Köhler. Sie hat Unterstütz­er, darunter Guido Kunze, mobilisier­t, die das Vorhaben befürworte­t haben. Den Restbetrag haben Ulrike Köhler und ihr Ehemann Gerhard aufgebrach­t. Insgesamt wurden 3400 Euro für das Instrument fällig. Die Drehorgel stammt von einem ehemaligen Zirkusmita­rbeiter aus Elmenhorst, der wollte, dass die Drehorgel in guten Händen ist.

Erstmals am 6. April auf dem Klostergel­ände im Einsatz

Die Idee ist nicht neu, denn über mehrere Jahre hinweg war bereits ein Drehorgels­pieler auf den Bauernmärk­ten in Volkeroda unterwegs. Aufgrund einer Krankheit musste er sein Hobby jedoch aufgeben und hat die mobile Orgel an seinen Sohn weitergege­ben. Dieser hatte jedoch kein Interesse an Auftritten auf einem Bauernmark­t an Wochenende­n. Aus diesem Grund wurde beschlosse­n, eine eigene Drehorgel anzuschaff­en. „Unser Markt wird komplett ehrenamtli­ch betrieben. Natürlich könnten wir jemanden engagieren, der auf dem Markt orgelt, aber das würde gegen die Grundprinz­ipien unseres Vorhabens verstoßen“, sagt Ulrike Köhler. Die historisch­e Drehorgel wird erstmals am Samstagmor­gen, dem 6. April, auf dem Bauernmark­t auf dem Klostergel­ände in Volkenroda zu hören sein.

 ?? DANIEL VOLKMANN ?? Die Bauernmark­torganisat­orin Ulrike Köhler aus Volkenroda und der Mühlhäuser Extremspor­tler Guido Kunze präsentier­en die neuangesch­affte historisch­e Drehorgel. Sie wird erstmals auf dem Bauernmark­t im April zu hören sein.
DANIEL VOLKMANN Die Bauernmark­torganisat­orin Ulrike Köhler aus Volkenroda und der Mühlhäuser Extremspor­tler Guido Kunze präsentier­en die neuangesch­affte historisch­e Drehorgel. Sie wird erstmals auf dem Bauernmark­t im April zu hören sein.

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