Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Programm gegen Einsamkeit soll dauerhaft sein
Ministerin will „Agathe“gesetzlich absichern
Erfurt. Sozialministerin Heike Werner (Linke) plädiert dafür, das Landesprogramm zum Schutz von alten Menschen vor Vereinsamung dauerhaft zu etablieren. Dazu sei eine gesetzliche Verankerung notwendig, wurde Werner von einer Ministeriumssprecherin zitiert. Das Programm habe sich bewährt und erhalte viele positive Reaktionen. Das Programm „Agathe – Thüringer Initiative gegen Einsamkeit im Alter“gibt es seit drei Jahren. Es hat das Ziel, älteren Menschen so lange wie möglich ein selbstständiges Leben in ihrem eigenen Haushalt zu ermöglichen.
Dabei sollen speziell geschulte Fachkräfte bei Hausbesuchen unter anderem praktische Unterstützung für den Alltag organisieren. Aktuell wird das Programm in zwölf Landkreisen und kreisfreien Städten umgesetzt, darunter im Altenburger Land, im Ilm-kreis, im Kreis Sonneberg, in Erfurt, Jena und Gera. In den beteiligten Kommunen sind 59 „Agathe“-fachkräfte im Einsatz. Im vergangenen Jahr waren die Fachkräfte laut Ministerium zu rund 9500 Hausbesuchen unterwegs.
Im Auftrag des Ministeriums hat eine Hamburger Beratungsfirma den Sinn und Nutzen des Programms untersucht. Dafür wurden unter anderem 128 Telefoninterviews mit Nutzern des Programms, betreuenden Fachkräften, kommunal Verantwortlichen und Netzwerkpartnern geführt. Die Firma hat unter anderem die Einbindung von ehrenamtlichen Helfern in das Programm betrachtet und plädiert nach Angaben des Ministeriums für eine verstärkte Zusammenarbeit mit Ehrenamtsagenturen.
Finanziert wird das Programm aus dem Landeshaushalt. 2024 stehen dafür 3,8 Millionen Euro bereit. Im Einführungsjahr waren es noch 546.000 Euro.