Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Thüringer Energieversorger plant Großinvestitionen in seine Energienetze
Europäische Investitionsbank in Brüssel soll Kreditpartner für rund 400 Millionen Euro sein. Vertragsunterzeichnung am Dienstag geplant
Die Thüringer Energie AG (Teag) plant eine Großinvestition in ihre Energienetze. Hintergrund sei die Energiewende und die damit verbundene Dekarbonisierung, heißt es in einer Einladung für die Unterzeichnung des Kreditvertrags mit der Europäischen Investitionsbank am Dienstag in Sömmerda. Damit stelle sich die Teag den Herausforderungen der Energiewende.
Der Kredit soll sich auf rund 400 Millionen Euro belaufen, sagte der Geschäftsführer des Gemeindeund Städtebundes Thüringen, Carsten Rieder, am Montag dieser Zeitung.
Die Thüringer Kommunen seien davon aber nicht unmittelbar betroffen, fügte er an. Kreditnehmer sei die Teag als Unternehmen. Vielmehr würden die Dividenden an die Kommunen auch künftig weiter wie bisher gezahlt werden.
620 Thüringer Städte und Gemeinden halten rund 84 Prozent der Anteile an der Thüringer Energie AG (Teag). Der regionale Energieversorger war 2013 kommunalisiert worden. Zuvor gehörte er zum Eon-konzern. Die Unternehmensanteile wurde damals gemeinsam mit der Thüga AG (München) über einen Kredit in Höhe von knapp einer Milliarde Euro erworben. Dreiviertel dieser Kreditsumme sollen inzwischen getilgt sein. Dafür konnten die Städte und Gemeinden ihre Dividenden nutzen, ohne die kommunalen Haushalte zu belasten.
Unternehmen spricht von solider Zukunftsplanung
Die nun geplanten Investitionen in die Infrastruktur dienten der Daseinsvorsorge und damit der zukünftigen Energiesicherheit, betonte Carsten Rieder. Mit dem kommunalen Energieversorger könnten regionale Interessen umgesetzt werden, statt Großkonzernen ausgeliefert zu sein, heißt es weiter. Dass die Europäische Investitionsbank einen Kredit in dieser Höhe vergebe, zeige einmal mehr, wie solide die Zukunftsplanungen sind.
Die Teag sprich in ihrer Ankündigung vom „ersten großen Finanzierungsplan, vor allem für die Steigerungen der Netzinvestitionen“. Das Unternehmen müsse langfristig investieren, um die Energienetze an die künftigen Anforderungen, wie beispielsweise intelligente Netze, anzupassen. Die Europäische Investitionsbank (EIB) im belgischen Brüssel ist eine Einrichtung der Europäischen Union, deren Mitgliedsstaaten die Anteilseigner sind. Ein Eib-kredit in dieser Höhe für Investitionen in die Energieinfrastruktur ist bisher einmalig in Ostdeutschland.