Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Ökolandbau auf 63.000 Hektar
Anteil an Agrarflächen im Freistaat liegt unter dem Bundesdurchschnitt
Erfurt. Der Anteil ökologisch bewirtschafteter Agrarflächen ist in Thüringen gestiegen – aber längst nicht so schnell wie in einigen anderen Bundesländern. 2023 umfasste der Ökolandbau im Freistaat etwa 63.000 Hektar, wie das Statistische Landesamt auf Anfrage mitteilte. 2020 waren es erst knapp 51.000 Hektar gewesen, 2010 etwa 39.000 Hektar. Damit hatte der Ökolandbau in Thüringen vergangenes Jahr einen Anteil von knapp 8,2 Prozent an der gesamten landwirtschaftlichen Fläche – deutlich weniger als im Bundesdurchschnitt mit einem Wert von 11,2 Prozent.
Nach Angaben des Agrarministeriums will Thüringen bis zum Ende der laufenden Eu-förderperiode im Jahr 2027 im Ökolandbau einen Anteil auf dem Niveau des Bundesdurchschnitts erreichen, auch mithilfe staatlicher Förderung. Der Bauernverband hat jedoch immer wieder auf eine zu schleppende Umstellung verwiesen. Gründe dafür sieht er vor allem in fehlenden
Kapazitäten im Bereich Lagerung, Vermarktung und Verarbeitung von ökologisch erzeugten Agrarprodukten. Zu lange Transportwege machten oftmals die Vermarktung und damit den Anbau unwirtschaftlich.
Laut Statistischem Landesamt arbeiteten 2023 im Freistaat 450 Betriebe nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus. Darunter waren 290 Betriebe mit Tierhaltung. 2020 waren es 375 Öko-betriebe gewesen, 2010 insgesamt 217. Die Bundesregierung hat als Ziel bis 2030 einen Anteil ökologisch bewirtschafteter Flächen in Deutschland von 30 Prozent genannt. Laut Statistischem Bundesamt gab es 2023 die meisten Ökoflächen in Bayern mit 423.000 Hektar, gefolgt von Brandenburg mit 228.400 Hektar und Mecklenburg-vorpommern mit 199.700 Hektar. Bundesweit stieg die Zahl der Ökobetriebe um 10 Prozent auf 28.700. Damit setzte in Deutschland mehr als jeder zehnte landwirtschaftliche Betrieb (11 Prozent) auf Ökolandbau.