Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Mit Orchester und Chor auf emotionaler Reise
Begeisternder Abschluss der Bachwochen
Weimar. Als Abschlusskonzert der Bachwochen durften wir die h-moll Messe von Johann Sebastian Bach erleben. Die bedeutendste geistliche Komposition in der weltlichen Weimarhalle – und doch blieb die Botschaft dieser wunderbaren Musik erhalten. Ein zeitloses Meisterwerk interpretiert von dem französischen Ensemble für Alte Musik, Pygmalion, unter der Leitung von Raphaël Pichon. Das Orchester musizierte auf historischen Instrumenten, was das Konzert zum besonderen Klangerlebnis machte.
Der Ton ist weicher, wärmer und tiefer gestimmt. So verschmolzen die menschlichen Stimmen mit den Orchesterklängen förmlich miteinander und waren dennoch immer transparent. Vom ersten Takt an löste sich der Raum um Orchester und Chor, und die Musik nahm das Publikum auf eine emotionale Reise mit. Gesang und Stimme haben sich die letzten 300 Jahre nicht wesentlich verändert. Man bekommt ein Gefühl, wie die Menschen zu jeder Zeit von dieser Musik berührt waren. Über den Chor lässt sich nur schwärmen, vom Hauch bis zum Jubel, in Verbindung mit dem wunderbaren Orchester war es dieses ganz besondere Konzert. Drei Herren an der Trompete ließen den Saal festlich erscheinen und das Pendant auf der Gegenseite, eine weibliche Bläsergruppe (2x Fagott, 1x Horn). Sie schufen eine besinnliche „Farbe”, in die sich Chor und Solisten einflochten, so abwechslungsreich instrumentiert und arrangiert!
Bravo-rufe, stehende Ovationen und Applaus, schlossen den Abend. Der Beifall galt auch dem Festivalleiter Christoph Drescher für sein letztes Konzert, nach 20-jährigem Schaffen. Dona nobis pacem. (Gib uns Frieden.) Botschaft und Schlussworte der h-moll Messe. Wie wahr ...