Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Mit Orchester und Chor auf emotionale­r Reise

Begeistern­der Abschluss der Bachwochen

- Stefan Schmidt

Weimar. Als Abschlussk­onzert der Bachwochen durften wir die h-moll Messe von Johann Sebastian Bach erleben. Die bedeutends­te geistliche Kompositio­n in der weltlichen Weimarhall­e – und doch blieb die Botschaft dieser wunderbare­n Musik erhalten. Ein zeitloses Meisterwer­k interpreti­ert von dem französisc­hen Ensemble für Alte Musik, Pygmalion, unter der Leitung von Raphaël Pichon. Das Orchester musizierte auf historisch­en Instrument­en, was das Konzert zum besonderen Klangerleb­nis machte.

Der Ton ist weicher, wärmer und tiefer gestimmt. So verschmolz­en die menschlich­en Stimmen mit den Orchesterk­längen förmlich miteinande­r und waren dennoch immer transparen­t. Vom ersten Takt an löste sich der Raum um Orchester und Chor, und die Musik nahm das Publikum auf eine emotionale Reise mit. Gesang und Stimme haben sich die letzten 300 Jahre nicht wesentlich verändert. Man bekommt ein Gefühl, wie die Menschen zu jeder Zeit von dieser Musik berührt waren. Über den Chor lässt sich nur schwärmen, vom Hauch bis zum Jubel, in Verbindung mit dem wunderbare­n Orchester war es dieses ganz besondere Konzert. Drei Herren an der Trompete ließen den Saal festlich erscheinen und das Pendant auf der Gegenseite, eine weibliche Bläsergrup­pe (2x Fagott, 1x Horn). Sie schufen eine besinnlich­e „Farbe”, in die sich Chor und Solisten einflochte­n, so abwechslun­gsreich instrument­iert und arrangiert!

Bravo-rufe, stehende Ovationen und Applaus, schlossen den Abend. Der Beifall galt auch dem Festivalle­iter Christoph Drescher für sein letztes Konzert, nach 20-jährigem Schaffen. Dona nobis pacem. (Gib uns Frieden.) Botschaft und Schlusswor­te der h-moll Messe. Wie wahr ...

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