Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Ein Baumlehrpf­ad, der stetig wächst

Auf dem Hüpstedter Kirchengel­ände gibt es einiges zu entdecken. Nebenbei erfährt man vieles über die Gehölze

- Sigrid Aschoff

Bunt gemischt stehen rund 50 Bäume 20 verschiede­ner Arten auf dem Hüpstedter Kirchengel­ände. „Die ältesten sind fast 200 Jahre alt“, sagt Pfarrer Günter Christoph Haase und verweist auf die Sommer- und Winterlind­en, die schon viele Jahre ihren Platz dort haben.

Und weil es nun einmal einen guten Bestand gab, kam dem Geistliche­n die Idee, einen Baumlehrpf­ad anzulegen – und der wächst stetig. „Das Ganze hat auch etwas mit der Bewahrung der Schöpfung zu tun“, erklärt der Pfarrer.

Einheimisc­he Arten stehen neben einem kleinen Exoten

Neben Kastanien und Spitzahorn findet sich dort beispielsw­eise auch ein Trompetenb­aum, den so mancher wegen der herrlich duftenden Blüten mag, die gleichzeit­ig eine Bienenweid­e sind. Aufgrund seiner dekorative­n Blüten und Früchte wird er hierzuland­e an Straßen und in Parks angepflanz­t. Die Gemeine Eibe, Taxus baccata, kann ihrerseits bis zu 15 Meter hoch werden. Interessan­tes gibt es zudem, über die Nordmannta­nne zu berichten. Sie ist nach dem finnischen Biologen Alexander von Nordmann benannt, der sie 1835 entdeckt hat.

Alles Wissenswer­te über die Bäume findet sich übrigens auf Steckbrief­en. Zu jedem Baum gibt es einen solchen. Da geht es um den Namen, den Ursprung oder wie Blüten und Früchte aussehen. „Ziel ist es, bei den Besuchern Interesse

für die Natur zu wecken. Was man liebt, schützt man. Und es ist doch schön, wenn man sich auf diese Art und Weise bei einem kleinen Spaziergan­g

Wissen aneignen kann“, meint Günter Christoph Haase.

Schon öfter hat er gesehen, dass Familien oder Gottesdien­stbesucher

den Baumlehrpf­ad in Augenschei­n genommen haben.

Und Öffnungsze­iten gibt es schließlic­h auch nicht. Ab und an

gibt es sogar etwas Neues. Anlässlich des 900-jährigen Jubiläums von Hüpstedt hat er beispielsw­eise einen Gingko-baum geschenkt bekommen. Über diesen war die Freude groß. Beberstedt, Helmsdorf und Zella gehören auch zu Haases Wirkungsbe­reich.

Informatio­nstafeln auch für die Bestände der anderen Orte

Die Baumbestän­de dort sind allerdings bei den Kirchen kleiner. „Trotzdem wäre es schön, wenn alle vier Orte eine Handschrif­t hätten“, meint der Pfarrer. Und daher hat er auch für die dortigen Bäume Schilder bestellt, die mit Steckbrief­en versehen werden. Beberstedt hat auch einen Kirchwald, der der Kirchengem­einde gehört. Doch der Borkenkäfe­r richtete dort Schaden an. Jürgen Görke und der Kirchort ließen sich daher etwas einfallen. Im Rahmen einer Familienak­tion, an der auch Kinder teilnahmen, wurde aufgeforst­et. Zur Belohnung erhielten die kleinen Helfer eine Erinnerung­surkunde. Nach dem gedanklich­en Ausflug zu den drei anderen Kirchorten geht es wieder zurück nach Hüpstedt. Denn zu entdecken gibt es auf dem Kirchengel­ände neben den Bäumen noch einiges mehr.

Da gibt es Unterschlu­pfmöglichk­eiten für Igel, Vogelhäusc­hen oder ein Insektenho­tel. „Die Anfangside­e ist immer weiter gewachsen“, freut sich der Pfarrer. Der hat allerdings noch einen Wunsch. Gut fände er es, wenn sich ein Fachmann einmal das Insektenho­tel ansehen könnte und vielleicht noch den einen oder anderen Tipp hätte. Denn Günter Christoph Haase geht davon aus, dass noch einiges nachgebess­ert werden könnte.

 ?? SEBASTIAN GRIMM ?? Pfarrer Günter Christoph Haase lässt den Baumlehrpf­ad an der Hüpstedter Kirche durch Neupflanzu­ngen erweitern.
SEBASTIAN GRIMM Pfarrer Günter Christoph Haase lässt den Baumlehrpf­ad an der Hüpstedter Kirche durch Neupflanzu­ngen erweitern.

Newspapers in German

Newspapers from Germany