Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Favoriten geben sich keine Blöße

Handball: Im Fernduell feiern THSV Eisenach II und VFB TM Mühlhausen deutliche Siege

- Mike El Antaki und Thomas Levknecht

Eisenach. Der Dreikampf um den Titel in der Thüringer Handball-oberliga der Männer geht weiter. Spitzenrei­ter VFB TM Mühlhausen (34:6 Punkte) und der Tabellendr­itte THSV Eisenach II (32:8) gaben sich gegen abstiegsbe­drohte Teams keine Blöße, während die HSG Suhl/goldlauter (32:6) durch den Goldbacher Nichtantri­tt auf der Couch zu zwei weiteren Punkten kam.

SV Behringen/sonneborn – VFB TM Mühlhausen 18:28 (8:11)

Auch wenn der Favorit nicht durchweg überzeugte, erwies sich Mühlhausen wie befürchtet als Nummer zu groß für den abstiegsbe­drohten Gastgeber. Dennoch ärgerte sich Tim Rodrian über das zu deutlich ausgefalle­ne Ergebnis. „Unser Plan hat eigentlich in der Anfangspha­se mit guter Staffelung in Abwehr und kurzen Pässen im Angriff super funktionie­rt, dann sind wir aber an uns selbst gescheiter­t. Die Fehlerquot­e war viel zu hoch“, lautete die Analyse des Behringer Rückraumwe­rfers.

Zwar warf der VFB die ersten beiden Tore, doch Probleme mit dem kleberlose­n Ball waren nicht zu übersehen. Rechtsauße­n Martin Ginov drückte das Spielgerät zweimal hintereina­nder am Tor vorbei, zudem entschärft­e T&c-keeper Linus Trapp einen Lentzko-wurf und eine 100-prozentige Konterchan­ce vom Ex-schnellman­nshäuser Marko Wiegand. Dadurch kam der Gastgeber ins Spiel und lag durch einen von Rodrian verwandelt­en Siebenmete­r mit 7:5 (15.) in Front. Anschließe­nd biss sich Behringen/ Sonneborn jedoch die Zähne an der robusten Mühlhäuser Deckung aus.

Was am Abwehr-innenblock um den über zwei Meter großen Yannick Fritzlar vorbei oder drüber kam, wurde Beute vom zu großer Form auflaufend­en Adrian Winkler. Auch ein Siebenmete­rnachwurf von Rodrian prallte an ihm ab. Derweil drehte Mühlhausen mit einem 6:0-Lauf das Spiel. Erst kurz vor der Pause, als Rechtsauße­n Jonas Hennig aus spitzem Winkel traf, musste der Vfb-keeper beim 8:11 wieder hinter sich greifen.

In der zweiten Hälfte ließ der routiniert­e Favorit mit dem treffsiche­ren Markus Lentzko (11 Tore) keine Spannung mehr aufkommen. Beim Stand von 12:18 (40.) stellte T&c-spielertra­iner Lars Keller taktisch etwas um und machte seinen

Jungs Mut. „Wir haben noch 20 Minuten Zeit. Sechs Tore sind doch gar nichts“. Doch die Aufholjagd blieb aus, weil Behringen weiterhin kein Mittel im Angriff fand und Mühlhausen es „solide runterspie­lte“, wie Rodrian befand. Eine noch deutlicher­e Niederlage verhindert­e Bernd Hübner. In der Schlusspha­se zeigte der eingewechs­elte Torwartrou­tinier, dass er nichts verlernt hat.

Da zeitgleich der LSV Ziegelheim gegen Altenburg gewann, ist die Lage für Behringen/sonneborn als Tabellenvo­rletzter prekär. Das Restprogra­mm mit dem Derby in Goldbach, dem letzten Heimspiel gegen Ronneburg und dem finalen Auswärtssp­iel bei der HSG Werratal ist alles andere als leicht. Mindestens einen Sieg braucht der T&C, um noch Zwölfter zu werden. Rodrian hofft auf etwas mehr: „Drei Punkte wollen wir aus den verbleiben­den Spielen noch holen“.

THSV Eisenach II – Post SV Gera 37:24 (20:13)

Der THSV Eisenach II hatte wenig Mühe, um das Tabellensc­hlusslicht zu bezwingen. Er würzte den klaren Sieg mit etlichen Kempa-treffern, schloss zudem viele Angriffe über beide Außenposit­ionen ab. Die

Außen Philipp Urbach, Florian Müller und Ardit Ukaj markierten zusammen 19 Treffer.

So richtig zufrieden war Alaj nach dem Pflichtsie­g nicht. Er bemängelte eine hohe Zahl an Fehlwürfen sowie Technik- und Regelfehle­rn. „Wir haben zu viele Gegentreff­er kassiert, hätten selbst mehr Bälle einnetzen müssen“, konstatier­te er. „Phasenweis­e fehlte uns die Struktur“, fügte der Spielertra­iner hinzu. Mit zunehmende­r Spieldauer war dennoch ein deutlicher Qualitätsu­nterschied zwischen beiden Teams zu sehen. Der Post SV Gera war stets um den eigenen Torerfolg bemüht, konnte ab dem Ende der ersten Halbzeit den Hausherren aber nicht mehr Paroli bieten. Die

Gäste mussten zudem ab der 14. Minute auf ihren Rückraumsp­ieler Oskar Lober verzichten, der sich bei einem Zweikampf eine schwere Knieverlet­zung zuzog und per Notarzt ins Eisenacher Klinikum gebracht werden musste. Die Partie war dadurch mehrere Minuten unterbroch­en.

Nach dem 13:7 (17.) ging beim THSV II im Angriff und in der Abwehr die Konsequenz verloren. Trotz des Schocks der schweren Verletzung kämpfte sich Gera bis auf 11:13 (25.) heran. Mit einem Kempa zum 16:13 (27.) zündeten Florian Müller und Qendrim Alaj den Schlussspu­rt der ersten Halbzeit. Sehenswert das Rückhandan­spiel von Qendrim Alaj zum am Kreis lauernden Youngster Conrad Ruppert, der zum 19:13 verwandelt­e (30.).

Frisch aufgetankt kehrten die Eisenacher aus den Kabinen zurück. Angriffszü­ge zur Linksaußen­position schloss Ardit Ukaj mit drei Treffern zum 23:15 (38.) ab. Der auf Rechtsauße­n eingewechs­elte Philipp Urbach stillte nun seinen Torhunger, markierte binnen 20 Minuten sieben Treffer. Er zeichnete sich für die erstmalige 10-Tore-führung seines Teams verantwort­lich (25:15, 40.). Der Rest war Formsache.

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Auch Tim Rodrian fand kaum einen Weg durch die Mühlhäuser Abwehr (links Wiegand, rechts Ginov).
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MIKE EL ANTAKI (2) Binnen 20 Minuten gelangen Philipp Urbach sieben Tore für den THSV Eisenach II.

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