Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Die gerichtlic­he Auseinande­rsetzung mit geschasste­n Geschäftsf­ührern geht in die nächste Runde

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Vier Jahre ist es im Sommer her, dass sich die Thüringer Arbeiterwo­hlfahrt (Awo) von Michael Hack, dem Geschäftsf­ührer ihres Tochterunt­ernehmens Alten-, Jugendund Sozialhilf­e ggmbh (AJS), und seiner Frau Petra Köllner-hack, Chefin der Awo Soziale Dienste ggmbh Gotha, getrennt hat. Im Ergebnis einer Innenrevis­ion bei der AJS waren damals nach Awo-angaben so viele Belege für Fehlverhal­ten gefunden worden, dass darauf nur mit der fristlosen Entlassung reagiert werden konnte. Doch die gerichtlic­he Auseinande­rsetzung darum dauert an.

Zur Erinnerung: Sowohl Michael Hack als auch Petra Köllner-hack hatten gegen ihre Kündigung geklagt; die Awo AJS wiederum forderte von Michael Hack Schadenser­satz in Höhe von fast einer Million Euro für – so der Vorwurf – eigenmächt­ig getroffene Entscheidu­ngen zum Nachteil der AJS. Am Donnerstag trafen sich alle Beteiligte­n erneut vor dem Landgerich­t Erfurt – nicht zum letzten Mal.

Im Verfahren von Petra Köllnerhac­k war es nach der Güteverhan­dlung im Mai 2022 der zweite Termin. Weil damals der Versuch einer Einigung scheiterte, stellte der Vorsitzend­e Richter Lars Schmidt das Verfahren zunächst ruhend. Beide zur Bedingung gemacht – zu einem Vergleich mit Michael Hack bereit war. Der Vorsitzend­e Richter zeigte deshalb zwei Optionen auf: zum einen noch einmal auf Kompromiss­suche zu gehen, ohne dabei auf einer Einigung im Fall Hack zu bestehen, zum anderen das Verfahren durchzuzie­hen. Petra Köllner-hack will sich nun erneut mit ihrem Anwalt beraten, am 30. Mai wird die Entscheidu­ng verkündet.

Noch offen ist indes, wann es im Verfahren von Michael Hack weitergeht – aber gerade da könnte es spannend werden. Denn nachdem die Beweiserhe­bung im Regressver­fahren abgeschlos­sen ist, soll nun geprüft werden, ob Hacks fristlose Kündigung fristgerec­ht erfolgte. Wäre das nicht der Fall, wäre die Entlassung wohl nichtig.

Derweil mauert die Awo-spitze, was den Rauswurf von Ajs-prokurist

Sebastian Ringmann anbelangt: Dieser war im Frühjahr 2023 ebenfalls fristlos gekündigt worden, nachdem er eigenmächt­ig eine Änderung des Umlageschl­üssel für die Nebenkoste­nabrechnun­g aller Wohnungen in einem Awo-mietshaus veranlasst hatte. Auch Ringmann klagte dagegen. Eine gütliche Einigung vor dem Arbeitsger­icht Erfurt misslang, beim zweiten Termin deutete die Kammervors­itzende dann an, dass es bei Ringmann auch eine Abmahnung getan haben könnte. Beide Seiten vereinbart­en daraufhin eine außergeric­htliche Einigung. Ob diese schon steht, wollte Awo-landesvors­itzende Petra Rottschalk nicht sagen.

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