Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Zieht Ikea bei Karstadt und Kaufhof ein?
Möbelhaus drängt in die Innenstädte – Gespräche über Kooperation laufen
Ikea will weg von der grünen Wiese. Laut „Bild“erwägt die schwedische Möbelfirma, bei Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) einzusteigen. Zwischen beiden Unternehmen liefen demnach bereits geheime Verhandlungen über eine Kooperation. Man stehe „mit unterschiedlichen Anbietern im Austausch“und ziehe prinzipiell alle Standorte und Optionen in zentrumsnaher Lage in Betracht, „die unseren Anforderungen entsprechen“, erklärte Ikea unserer Redaktion. Und weiter: „Bitte haben Sie Verständnis, dass wir uns zu vertraulichen Gesprächen nicht öffentlich äußern.“Ein Dementi klingt anders.
Ikea könnte, sollte es zu einem Deal kommen, in den Innenstädten neue Zielgruppen erschließen. In Großstädten sind freie Gewerbeflächen nicht leicht zu finden. GKK hat, was die Schweden suchen: Fläche in den Citys, zumeist in Bestlagen. In Berlin, München, Potsdam sowie in der Bodenseeregion hat Ikea schon Planungsstudios in den Innenstädten etabliert, Köln und Stuttgart folgen wohl noch in diesem Jahr. Die Idee: kompakte Filialen ohne Warenlager. Im Vordergrund steht die Beratung. Das erste Ikea-planungsstudio in Deutschland wurde 2020 in Berlin eröffnet. Offensichtlich hat sich das Konzept bewährt. Die Planungsstudios sollen zentral liegen und leicht mit dem öffentlichen Nahverkehr erreichbar sein. Ikea trägt dem Umstand Rechnung, dass eine wachsende Zahl von Menschen in den Großstädten auf ein Auto verzichtet. Die grüne Wiese am Stadtrand wird für sie damit zunehmend uninteressant.
Für das Gkk-management wäre nach Abschluss des laufenden Insolvenzverfahrens eine feste Partnerschaft so etwas wie ein Neustart. Laut „Bild“soll noch in diesem Jahr eine erste Testfiliale des neuen „Super-kaufhauses“in einer Großstadt eröffnen.