Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Spaß haben und etwas für alle tun
Am 5. Mai steigt das Seifenkistenrennen in der Kurstadt. Kerstin und Silvio Hellmundt müssen noch einiges erledigen
Es ist nur noch eine Woche, bis der Startschuss beim Seifenkistenrennen in Bad Langensalza fällt. Ganz ökologisch sollen dann Dutzende von Fahrzeugen ohne Motor den Mühlhäuser Berg in der Kurstadt hinabfahren. Einige als Rennsportler, andere eher als Funsportler. Kerstin Hellmundt und ihr Mann Silvio wollen auch dabei sein. Für beide ist die Konsequenz klar: „Wir werden wohl auch am 1. Mai an unserem Renner arbeiten müssen“, sagt die Chefin von Holzbau Krieghoff.
Einiges ist noch zu tun. Fenster müssen gesägt und Gardinen genäht werden. Es soll ja eine Rennlaube werden und die braucht nun einmal Gardinen. So viel verraten die Beiden schon einmal. Lackiert werden muss auch noch, draufschauen darf aber niemand: „Es soll doch eine Überraschung werden für das Publikum“, begründet Kerstin Hellmundt.
Von der Idee zur Umsetzung: Alles in Handarbeit
Fest steht bereits: Das Gefährt läuft. Die beiden Enkelkinder Silas und Lily haben hinter verschlossenen Toren schon Proberunden gedreht „Nun muss ich noch ein wenig Feintuning machen“, erzählt Opa Silvio. Wer die Rennlaube am 5. Mai lenken wird, dazu muss die Familie noch die endgültige Entscheidung
treffen. Zwei Piloten sind derzeit im Gespräch.
Vom ersten Seifenkistenrennen in Bad Langensalza waren Kerstin und Silvio Hellmundt begeistert. Über die Neuauflage haben sie sich gefreut. Als sie hörten, dass es in diesem Jahr eine Spaß-klasse gibt, da waren sie Feuer und Flamme. „Wir haben dann hin und her überlegt,
wie unsere Seifenkiste aussehen soll. Sie sollte etwas mit unserem Betrieb zu tun haben“, erklären beide. Inspirationen hat das Ehepaar im Internet gefunden.
Die Arbeitsteilung: Sie hat die Ideen, und er führt aus. So erblickte die Rennlaube das Licht der Welt. Als Zimmermann ist Silvio Hellmundt die Planung am PC in 3D
längst gewohnt. Dieses besondere Werkstück wurde aber noch klassisch geplant. Jede Änderung trieb den Aufwand deutlich nach oben. Seifenkisten sind Neuland für Hellmundts. Wie lange der Auftritt am 5. Mai dauern wird, das können beide nur vermuten. Immerhin hat Silvio Hellmundt schon einen Musikwunsch an Moderator Hardy Krause übermittelt. Als ausgemacht gilt, dass es für einige Beteiligte im Ziel eine Überraschung geben wird: „Wir sagen nichts dazu, sonst ist es keine Überraschung mehr.“
Die Grundlage bildet ein Bausatz aus dem Internet. Silvio Hellmundt wollte den Aufwand für die Rennlaube optimieren. „Aber ich musste einige Dinge wie Bowdenzüge, Bremse und Lenkung anpassen“, erläutert der Bauherr. Gebremst wird nun mit der Hand, und die Lenkung ist leichter als im Ur-zustand.
Es gab es noch einige Formalien zu berücksichtigen. Die Gewichtsobergrenze machte Leichtbauweise nötig, und der Pilot muss eigenständig ein- und aussteigen können. Den Zeitaufwand will Silvio Hellmundt nicht nennen: „Als Bastler und Tüftler macht mir das Projekt vor allem Spaß, da schaue ich doch nicht auf die Uhr.“
Er und seine Frau sehen die Teilnahme am „Freestyle Fun Cup“am 5. Mai vor allem als Dankeschön. „Wir wollen uns so bedanken bei den Organisatoren. So ein Engagement muss man unterstützen, denn die Organisatoren tun etwas für unsere Stadt“, betonen Kerstin und Silvio Hellmundt. Nachhaltig ist das Projekt bestimmt. Das Gefährt kommt nach dem Rennen als Klettergerät in den Garten.