Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Mühlhäuser­in macht ihr Hobby zum Beruf

Seit eineinhalb Jahren betreibt Ulrike Baumann ein Lädchen für regionale Produkte. Nun wird der Platz knapp

- Alexander Volkmann

Getöpferte­s, Eingemacht­es, Hochprozen­tiges: Mit ihrem Sortiment an handgemach­ten Geschenkar­tikeln ist Ulrike Baumann seit eineinhalb Jahren mit ihrem Lädchen in der Mühlhäuser Linsenstra­ße erfolgreic­h. Das Ganze kam bei den Mühlhäuser­innen und Mühlhäuser­n, vor allem aber bei den Gästen der Stadt, so gut an, dass sie sich nun vergrößert.

Ein paar Meter weiter, in der Linsenstra­ße 23, ist ein Ladenlokal frei geworden, das mehr Platz für das Angebot parat hält. Von 20 auf 40 Quadratmet­er verdoppelt sich die Fläche.

Die 60-jährige Händlerin ist gebürtige Mühlhäuser­in und lebt in Keula im Kyffhäuser­kreis. Hier geht sie ihrem Hobby, dem Töpfern, nach. Das hat sie zu ihrem Beruf gemacht. Es gibt eine Tonwerksta­tt mit einem Laden. Auch Kurse bietet sie an.

Produkt zum Jubiläum wird gesucht

Das Töpfern hat sie sich selbst vor Jahren beigebrach­t, sagt sie. „Am Anfang habe ich damit vor allem die Mülltonne gefüttert“, scherzt sie. Doch mit den Jahren wurde ihr Tun profession­eller. Viele schöne Dinge entstehen, die nicht nur in der Werkstatt ausgestell­t werden oder an Freunde verschenkt werden sollen. Auch der Laden in Keula allein habe nicht alles, was sie produziert hat, unter die Leute bringen können, sagt Ulrike Baumann. So sei die Idee für das Geschäft in Mühlhausen­s Innenstadt entstanden.

Die Region zu vermarkten, das liegt ihr am Herzen. Weil sie selbst

sehr mit Mühlhausen, Bad Langensalz­a und dem Hainich verbunden ist, früher als Geschäftsf­ührerin des Tourismusv­erbandes Hainichlan­d tätig war, findet man in dem Lädchen auch viele Produkte aus Thüringen und Mitteldeut­schland. „Ich sammle in der Region, was ich spannend und interessan­t finde. Es gibt hier so viel, wovon noch niemand weiß.“Dazu gehören Gin aus Kammerfors­t, Tee und Kräuter aus Nägelstedt, Wein aus der Saale-unstrut-region und Kräutersal­ze und

Fruchtaufs­triche aus Bad Frankenhau­sen. Die Früchte dafür werden auf einer geschützte­n Streuobstw­iese mit seltenen Sorten gesammelt, weiß die Händlerin, und das am „Schlachtbe­rg“, auf dem vor 500 Jahren der Bauernkrie­g tobte.

So schließt sich hier auch der Kreis zu Mühlhausen, wo 2025 die Landesauss­tellung zum Bauernkrie­gsjubiläum stattfinde­t. Gemeinsam mit dem Anbieter Kyffhäuser Obst überlegt Ulrike Baumann nun, wie man das Ereignis in einem Produkt

umsetzen kann. Zwar gebe es schon erste Ideen, ganz spruchreif sei das allerdings noch nicht. Durch die Lage des Ladens direkt am Bauernkrie­gsmuseum Kornmarktk­irche wäre das jedenfalls eine gute Symbiose. Auch ihr Mann muss manchmal ran, sagt Ulrike Baumann, die Holzarbeit­en hat er gestaltet. Gerade ist sie auf der Suche nach Schokolade und Pralinen, die in der Region hergestell­t werden. Noch sei sie vorsichtig. „Ich muss aufpassen, dass ich dann nicht selbst mein bester Kunde werde“, sagt sie lachend.

Am Sonntag, 28. April, anlässlich des verkaufsof­fenen Sonntags zum Autofrühli­ng, öffnet Ulrike Baumann ihren Laden in der Mühlhäuser Linsenstra­ße 23. Zwischen 11 und 17 Uhr gibt es viel zu Probieren und Anschauen und Überraschu­ngen für Kinder. Der Laden hat dann an zwei Tagen pro Woche, donnerstag­s und freitags, geöffnet. Die Töpferkurs­e in Keula werden weiterhin angeboten.

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ALEXANDER VOLKMANN Ulrike Baumann eröffnet einen neuen Laden in der Mühlhäuser Linsenstra­ße.

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