Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Senioren an der Kanonenbah­n

Leserpost: Neben Vorträgen und Gesprächsr­unden stehen Ausflüge im Plan der Verdi-gruppe

- Doris Zeng, Mühlhausen unstrut-hainich@tlz.de

Die Verdi-senioren des Unstruthai­nich-kreises fuhren mit der Kanonenbah­n bei Lengenfeld unterm Stein. Denn neben Vorträgen und Diskussion­srunden stehen auch Ausflüge im Jahresplan:

Für April war eine Fahrt mit der Kanonenbah­n in Lengenfeld/stein vorgesehen. Der Ausflug begann mit einer Busfahrt ab Mühlhausen. Der Bus von Salza-tours als Westthürin­ger Heimatexpr­ess wurde von der Stiftung Westthürin­gen gesponsert.

Im ehemaligen Güterbahnh­of in Lengenfeld unterm Stein erwarteten uns zunächst Kaffee und Kuchen oder ein anderer Imbiss auf Wunsch. Dann ging es in die Kanonenbah­n.

Doch es regnete die gesamte Zeit, sodass wir in der geschlosse­nen Bahn fahren mussten. Die aufrollbar­en Fenster aus Plastik waren von innen beschlagen. Die Aussicht auf die sehr abwechslun­gsreiche, wunderschö­ne Gegend blieb den Ausflügler­n versperrt. So lauschten sie gespannt den Ausführung­en des Fahrers der Kanonenbah­n Frank Rümenapp. Zuerst musste er das Tor zum Eisenbahnv­iadukt aufschließ­en.

Neben den Gleisen verlaufen Radwege. Das Viadukt überspannt das Tal, in dem Lengenfeld unterm Stein liegt. Das Viadukt verläuft an der höchsten Stelle 24,5 Meter über dem Ort und das Tal des Flüsschens Frieda. Die Bahnstreck­e weist insgesamt sechs Tunnel und vier Viadukte auf.

Fünf Berge werden in den Tunneln unterquert. Vom jetzigen Ausgangspu­nkt Eschwege bis nach Leinefelde sind es 46 Kilometer, die die Kanonenbah­n früher gefahren ist. Der ungewöhnli­che Name der Bahn kommt aus der anfänglich­en Nutzung für militärisc­he Transporte, erst später kam es zur zivilen Nutzung. Für Personenfa­hrten gibt es mehrere Möglichkei­ten die Strecke zu befahren.

Draisinen mit unterschie­dlicher Personenza­hl und die Bahn sind hier unterwegs. Ausführlic­h und humorvoll schilderte der Fahrer die Gegend mit den Sehenswürd­igkeiten und ihrer abwechslun­gsreichen Geschichte.

Der Beiname des Dorfes Lengenfeld unterm Stein rührt von den Bergen ringsum. Viele Ortsnamen tragen das Wort Stein in sich, Burg Stein, Berg Stein. Der Name Lengenfeld soll aus dem „langen Dorf“unter dem Berg Stein entstanden sein.

Das Schloss Bischofste­in war früher Wohnsitz eines Bischofs, diente auch als Erholungsh­eim und jetzt als Wohn- und Pflegezent­rum für Senioren. Das Gymnasium des Dorfes ist nach Käthe Kollwitz benannt, weil die Künstlerin einige Zeit hier bei ihrer Freundin lebte. Die Fahrt mit der Kanonenbah­n dauerte etwa zwei Stunden. Leider blieb uns der Blick auch auf den Eichsfelde­r Hülfensber­g durch die beschlagen­en Folienfens­ter verborgen. Schade. Trotzdem sind wir zufrieden und fühlten uns den Nachmittag lang gut unterhalte­n. So fuhren wir mit dem Bus zurück nach Hause.

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