Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Verdienter Lohn
Nach dem Titel blicken einige Meisterspieler der Eisbären Berlin bereits auf die WM
Berlin. Die Anfragen an die Meisterspieler der Eisbären Berlin ersparte sich Eishockey-bundestrainer Harold Kreis zunächst und ließ die Hauptstädter in Ruhe ihre zehnte deutsche Meisterschaft feiern. „Das war eine spannende Finalserie. Die Berliner haben eine fantastische Saison hingelegt und eine hart umkämpfte und auch verdiente Meisterschaft gewonnen“, sagte Kreis im „Aktuellen Sportstudio“des ZDF.
Wenige Stunden zuvor hatte die Nationalmannschaft nach dem 4:2Erfolg in Garmisch-partenkirchen ihr zweites Wm-testspiel gegen Österreich in Zell am See mit 1:2 nach Penaltyschießen verloren. Naturgemäß noch ohne die Berliner, die mit dem 2:0 die Meisterträume der Fischtown Pinguins Bremerhaven beendet hatten. Im offenen Doppeldecker ließen sich die Eisbären-profis nach dem vierten und entscheidenden Sieg daheim von ihren Fans feiern. Vor rund 1000 Anhängern vor der heimischen Arena präsentierten die Profis den in Bremerhaven gewonnenen Meisterpokal und genossen das Bad in der Menge, ehe sie in der Arena weiter mit ihren Anhängern feierten.
Kreis wird erst dieser Tage klären, wann seine Kandidaten aus Berlin vor dem Wm-start am 10. Mai in Tschechien zur Auswahl stoßen. „Wir sind noch in Verhandlungen“, sagte der Bundestrainer und erinnach
nerte an Verpflichtungen von Verein und Sponsoren. Die offizielle Meisterparty steigt am 1. Mai. Kreis dachte auch an das vergangene Jahr zurück, als er die Nationalspieler
aus der Hauptstadt ganz früh bei sich hatte. Für das damalige Verpassen der Play-offs entschädigten sich die Eisbären nun.„es gibt kein schöneres Gefühl“, sagte Leo Pföderl dem entscheidenden Sieg in Bremerhaven. Nach drei Toren und acht Vorlagen in der Finalserie wurde der 30-Jährige zum besten Spieler gekürt: „Am liebsten würde ich jetzt eine ganze Woche feiern.“
Ein Spaziergang war es für die Berliner in keiner Play-off-runde. Gleich im Viertelfinale wurden sie in Spiel eins mit 1:7 von den Adler Mannheim aus der eigenen Halle geschossen. Zum Final-auftakt gab es ein 2:4 in Bremerhaven. Nach Finalspiel zwei fiel zudem Nationalspieler Marcel Noebels aus. „Wir sind aber nicht nervös geworden“, sagte Kapitän Kai Wissmann und betonte: „Das ist auch ein Teil der Qualität. Wir können einfach ruhig weiterspielen.“
In den Finalspielen gegen Bremerhaven kassierte Berlins überragender Keeper Jake Hildebrand lediglich zwei Treffer. „Aus meiner Erfahrung heraus gewinnt die Defensive den Titel“, sagte Wissmann. „Dazu haben wir immer die Qualität, selbst ein Tor zu schießen.“
Im Nationalmannschafts-kader von Harold Kreis ist das Berliner Defensiv-duo mit Jonas Müller und Wissmann wie Pföderl eigentlich gesetzt. „Ich weiß nicht, was der Plan ist“, sagte Wissmann. Müller ist offensiver. „Ich will dabei sein“, sagte der Vizeweltmeister von 2023. „Jetzt will ich aber zunächst feiern und genießen. Das gehört doch zu einer Meisterschaft dazu. Danach konzentriere ich mich auf die WM“, sagte der 28-Jährige.