Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Verdienter Lohn

Nach dem Titel blicken einige Meisterspi­eler der Eisbären Berlin bereits auf die WM

- Tobias Brinkmann und Robert Semmler

Berlin. Die Anfragen an die Meisterspi­eler der Eisbären Berlin ersparte sich Eishockey-bundestrai­ner Harold Kreis zunächst und ließ die Hauptstädt­er in Ruhe ihre zehnte deutsche Meistersch­aft feiern. „Das war eine spannende Finalserie. Die Berliner haben eine fantastisc­he Saison hingelegt und eine hart umkämpfte und auch verdiente Meistersch­aft gewonnen“, sagte Kreis im „Aktuellen Sportstudi­o“des ZDF.

Wenige Stunden zuvor hatte die Nationalma­nnschaft nach dem 4:2Erfolg in Garmisch-partenkirc­hen ihr zweites Wm-testspiel gegen Österreich in Zell am See mit 1:2 nach Penaltysch­ießen verloren. Naturgemäß noch ohne die Berliner, die mit dem 2:0 die Meisterträ­ume der Fischtown Pinguins Bremerhave­n beendet hatten. Im offenen Doppeldeck­er ließen sich die Eisbären-profis nach dem vierten und entscheide­nden Sieg daheim von ihren Fans feiern. Vor rund 1000 Anhängern vor der heimischen Arena präsentier­ten die Profis den in Bremerhave­n gewonnenen Meisterpok­al und genossen das Bad in der Menge, ehe sie in der Arena weiter mit ihren Anhängern feierten.

Kreis wird erst dieser Tage klären, wann seine Kandidaten aus Berlin vor dem Wm-start am 10. Mai in Tschechien zur Auswahl stoßen. „Wir sind noch in Verhandlun­gen“, sagte der Bundestrai­ner und erinnach

nerte an Verpflicht­ungen von Verein und Sponsoren. Die offizielle Meisterpar­ty steigt am 1. Mai. Kreis dachte auch an das vergangene Jahr zurück, als er die Nationalsp­ieler

aus der Hauptstadt ganz früh bei sich hatte. Für das damalige Verpassen der Play-offs entschädig­ten sich die Eisbären nun.„es gibt kein schöneres Gefühl“, sagte Leo Pföderl dem entscheide­nden Sieg in Bremerhave­n. Nach drei Toren und acht Vorlagen in der Finalserie wurde der 30-Jährige zum besten Spieler gekürt: „Am liebsten würde ich jetzt eine ganze Woche feiern.“

Ein Spaziergan­g war es für die Berliner in keiner Play-off-runde. Gleich im Viertelfin­ale wurden sie in Spiel eins mit 1:7 von den Adler Mannheim aus der eigenen Halle geschossen. Zum Final-auftakt gab es ein 2:4 in Bremerhave­n. Nach Finalspiel zwei fiel zudem Nationalsp­ieler Marcel Noebels aus. „Wir sind aber nicht nervös geworden“, sagte Kapitän Kai Wissmann und betonte: „Das ist auch ein Teil der Qualität. Wir können einfach ruhig weiterspie­len.“

In den Finalspiel­en gegen Bremerhave­n kassierte Berlins überragend­er Keeper Jake Hildebrand lediglich zwei Treffer. „Aus meiner Erfahrung heraus gewinnt die Defensive den Titel“, sagte Wissmann. „Dazu haben wir immer die Qualität, selbst ein Tor zu schießen.“

Im Nationalma­nnschafts-kader von Harold Kreis ist das Berliner Defensiv-duo mit Jonas Müller und Wissmann wie Pföderl eigentlich gesetzt. „Ich weiß nicht, was der Plan ist“, sagte Wissmann. Müller ist offensiver. „Ich will dabei sein“, sagte der Vizeweltme­ister von 2023. „Jetzt will ich aber zunächst feiern und genießen. Das gehört doch zu einer Meistersch­aft dazu. Danach konzentrie­re ich mich auf die WM“, sagte der 28-Jährige.

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JASPERSEN / DPA Berlins Julian Melchiori bejubelt die Meistersch­aft.

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