Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Weberstedt entkommt der Katastrophe
Unfall mit Fahrerflucht verursacht Großeinsatz – großer Zusammenhalt
Es tat einen lauten Knall am späten Freitagabend in Weberstedt. Kurz vor 23 Uhr war ein junger Autofahrer mitten im Dorf vor den Gasanschluss eines Wohnhauses gefahren, hat ihn herausgerissen. Der Mann floh.
Ortsbürgermeister Jeremi Schmalz (CDU) gehörte zu den ersten Ohrenzeugen. Sein Haus steht direkt gegenüber. Der Unfall des einheimischen Fahrers, der viele Menschen aus dem Schlaf gerissen hat, verursachte einen großen Einsatz der Rettungskräfte. Feuerwehrleute aus Weberstedt, Mülverstedt, Flarchheim, Großengottern, Bad Langensalza, Mühlhausen und Schlotheim waren im Einsatz. Und auch der Energieversorger, denn es strömte durch den Unfall Gas aus.
80 bis 100 Menschen müssen Häuser verlassen
80 bis 100 Menschen aus fünf Straßen, so Schmalz, mussten deshalb ihre Häuser verlassen, kamen für drei Stunden im Bürgerhaus unter, ehe sie wieder zurück in ihre Häuser konnten. Der Hauptbetroffene des Unfalls bekommt allerdings im Weberstedter Schloss eine vorübergehende Unterkunft.
Der Rettungsdienst übernahm in der Unfallnacht die Betreuung. Einen medizinischen Notfall gab es trotz des teilweise hohen Alters der Evakuierten nicht. Der geflüchtete Unfallverursacher wurde noch in der Nacht gestellt, eine Seite seines Fahrzeugs war stark beschädigt, am Auto befand sich die Farbe des beschädigten Hoftores.
Es bleibt auch Positives nach der Nacht: „Das Zusammenspiel der Kräfte, von Polizei, Rettungsdienst, Feuerwehr, es funktioniert. Das Dorf Weberstedt mit seinen knapp 600 Einwohnern, die gesamte Landgemeinde Unstrut-hainich hat zusammengestanden, sich um die Betroffenen gesorgt, sie auch mit Getränken versorgt“, meint der Weberstedter Ortsbürgermeister und ist „einfach nur dankbar, dass der Gasunfall für unser Dorf nicht in einer Katastrophe“geendet ist.