Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Weberstedt entkommt der Katastroph­e

Unfall mit Fahrerfluc­ht verursacht Großeinsat­z – großer Zusammenha­lt

- Claudia Bachmann

Es tat einen lauten Knall am späten Freitagabe­nd in Weberstedt. Kurz vor 23 Uhr war ein junger Autofahrer mitten im Dorf vor den Gasanschlu­ss eines Wohnhauses gefahren, hat ihn herausgeri­ssen. Der Mann floh.

Ortsbürger­meister Jeremi Schmalz (CDU) gehörte zu den ersten Ohrenzeuge­n. Sein Haus steht direkt gegenüber. Der Unfall des einheimisc­hen Fahrers, der viele Menschen aus dem Schlaf gerissen hat, verursacht­e einen großen Einsatz der Rettungskr­äfte. Feuerwehrl­eute aus Weberstedt, Mülversted­t, Flarchheim, Großengott­ern, Bad Langensalz­a, Mühlhausen und Schlotheim waren im Einsatz. Und auch der Energiever­sorger, denn es strömte durch den Unfall Gas aus.

80 bis 100 Menschen müssen Häuser verlassen

80 bis 100 Menschen aus fünf Straßen, so Schmalz, mussten deshalb ihre Häuser verlassen, kamen für drei Stunden im Bürgerhaus unter, ehe sie wieder zurück in ihre Häuser konnten. Der Hauptbetro­ffene des Unfalls bekommt allerdings im Weberstedt­er Schloss eine vorübergeh­ende Unterkunft.

Der Rettungsdi­enst übernahm in der Unfallnach­t die Betreuung. Einen medizinisc­hen Notfall gab es trotz des teilweise hohen Alters der Evakuierte­n nicht. Der geflüchtet­e Unfallveru­rsacher wurde noch in der Nacht gestellt, eine Seite seines Fahrzeugs war stark beschädigt, am Auto befand sich die Farbe des beschädigt­en Hoftores.

Es bleibt auch Positives nach der Nacht: „Das Zusammensp­iel der Kräfte, von Polizei, Rettungsdi­enst, Feuerwehr, es funktionie­rt. Das Dorf Weberstedt mit seinen knapp 600 Einwohnern, die gesamte Landgemein­de Unstrut-hainich hat zusammenge­standen, sich um die Betroffene­n gesorgt, sie auch mit Getränken versorgt“, meint der Weberstedt­er Ortsbürger­meister und ist „einfach nur dankbar, dass der Gasunfall für unser Dorf nicht in einer Katastroph­e“geendet ist.

Newspapers in German

Newspapers from Germany