Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Zahl der Lehrverträge deutlich angestiegen
Handwerkskammer Erfurt verzeichnet Plus und hofft auf weitere Abschlüsse bis Jahresende
Der um sich greifende demografische Wandel stellt die Handwerksbetriebe in Thüringen vor große Herausforderungen. Der Präsident der Erfurter Handwerkskammer, Stefan Lobenstein, plädiert deshalb für die breiter aufgestellte Berufsorientierung. „Wir müssen einen geradlinigeren Bildungsweg hinbekommen“, sagte er im TLZGespräch im Vorfeld der heute stattfindenden Verleihung des Zukunftspreises. Mit geradlinigerem Bildungsweg meint er vor allem, dass jungen Menschen sehr früh die Möglichkeit gegeben werden soll, ihre „Traumberufe“realistisch einschätzen zu lernen, damit es hinterher nicht zu Enttäuschungen kommt – für Lehrlinge wie Unternehmen.
Trotz anhaltender Sorgen um Nachwuchskräfte können die in der Handwerkskammer Erfurt geführten Betriebe aber bisher auf eine ordentliche Bilanz bei den Lehrverträgen im Vergleich zum vergangenen Jahr verweisen. Bis Ende Juli hatten 959 junge Menschen einen Lehrvertrag in Thüringen unterzeichnet, 938 davon starten in eine betriebliche Ausbildung.
Im vergangenen Jahr waren bis zu diesem Datum lediglich 848 betriebliche Lehrverträge unterschrieben worden. „Wir gehen davon aus, dass bis zum Jahresende noch weitere Lehrverträge hinzukommen werden“, sagte HandwerkskammerSprecher Christian Dube dieser Zeitung mit Blick auf die Erfahrungen der Vorjahre.
Besonders deutlich zu spüren ist der Zuwachs an betrieblichen Lehrverträgen im Ilmkreis (plus 36 Vertragsabschlüsse), im Eichsfeld, hier gab es ein Plus von 22 auf insgesamt 114 Vertragsabschlüsse, und im Landkreis Sömmerda (plus 14). Lediglich in Weimar wurden weniger Lehrverträge im Handwerk abgeschlossen als im Vorjahr.