Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Lückenfüller für das Gebiss
Krone, Brücken, Implantate – wenn ein Zahn zerstört ist oder ganz fehlt, gibt es Möglichkeiten, ihn zu ersetzen
Von Natascha Plankermann
Was ist der Unterschied zwischen einer Krone und einer Brücke?
„Beides ist fest sitzender Ersatz, der auf bestehenden natürlichen Zähnen angebracht wird“, sagt Hoffmann. Er beschreibt einen gesunden Zahn als zweigeteilt: unten die Wurzel, die ihn im Knochen und im Zahnfleisch verankert, darüber die Krone. Ist diese nicht mehr intakt, so kann sie beschliffen und ersetzt werden – durch einen künstlichen Aufsatz, der dem natürlichen Zahn in Form und Farbe möglichst ähnlich sieht. Dieser kann aus unterschiedlichen Materialien bestehen: aus Keramik, einer Metalllegierung oder einem Gerüst aus Metall, das mit Keramik verblendet wird.
Wie entscheidet man sich für die passende Lösung?
Am Anfang steht laut Zahnarzt Hoffmann die wichtigste Frage: Kann ein Zahn, der zum Beispiel durch Karies oder einen Sportunfall beschädigt ist, gerettet werden? „Er muss noch gut im Kiefer verankert sein, was vor allem bei älteren Menschen ein Problem sein kann“, erklärt der Experte. Darüber hinaus kommt es nach seinen Worten auf den Zustand des sogenannten Pulpengewebes innerhalb des Zahns an. Es besteht aus Bindeund Nervengewebe sowie aus Blutgefäßen. Ist dieses Gewebe in Ordnung oder wurde es durch eine gute Wurzelkanalfüllung ersetzt und ist das Zahnfleisch gesund, so erscheint eine Überkronung sinnvoll. Ist der Zahn aus Sicht des Spezialisten nicht mehr erhaltungswürdig, so muss er gezogen werden. Neben einer Brücke steht in diesem Fall ein Implantat als dritte Lösung für die entstehende Lücke parat.
Was kosten Brücken und Kronen, und was muss man selbst finanzieren?
Haben sich Arzt und Patient auf eine Methode geeinigt, wird ein Heil- und Kostenplan geschrieben. Eine Krone kann je nach dem Material, das für sie verwendet wird, um die 500 Euro kosten. „Manchmal kann auch eine Metallkrone eine günstige Möglichkeit sein – wenn etwa der hinterste, nicht sichtbare Backenzahn betroffen ist“, erklärt Hoffmann. Eine Brücke schlägt mit der Überkronung zweier Zähne und dem dazwischen liegenden Brückenglied mit etwa 1000 Euro zu Buche. Von den Krankenkassen gibt es dazu Zuschüsse. „Wenn der Patient regelmäßig beim Zahnarzt war, erhöht sich der Zuschuss um 20 bis 30 Prozent“, sagt Hoffmann.
Wie geht der Zahnarzt vor?
Der Ablauf einer Behandlung ist vergleichbar, egal, ob man eine Krone oder eine Brücke erhält. „Ist der Zahn noch zu retten, wird dieser nach einem ersten Besprechungstermin betäubt und beschliffen. Außerdem nehmen wir einen Abdruck fürs Labor und der Patient erhält eine provisorische Krone aus Kunststoff“, erläutert Hoffmann. Innerhalb rund einer Woche stellt das Labor den Ersatz her. Wer eine Brücke bekommt, muss sich auf einen weiteren Termin in der Arztpraxis einrichten – denn zunächst müssen die Zahnreste inklusive der Wurzel gezogen werden. Danach werden die Nachbarzähne beschliffen und das Labor fertigt das Gerüst für die Brücke an. Dieses wird einmal anprobiert und im nächsten Termin wird die Brücke eingesetzt.