Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Mumien der Welt locken Besucher ins Museum
Forscher haben mithilfe eines ComputerProgramms den Kopf eines vor 4000 Jahren gestorbenen Mannes rekonstruiert
Wie sah der Mann wohl aus, als er noch lebte? 4000 Jahre ist das her. Seine Heimat war das alte Ägypten. Nach seinem Tod wurde er einbalsamiert. Die Mumie wurde vor mehr als 100 Jahren in einer Grabkammer in Ägypten gefunden.
Seit vielen Jahren beschäftigen sich Forscher aus aller Welt mit der Mumie. Sie haben schon viel über sie herausgefunden. Man weiß zum Beispiel: Es handelt sich um einen Mann. Er war etwa 1,66 Meter groß und hatte wenig Muskeln. Jetzt wollen die Forscher wissen, wie der Kopf des lebenden Mannes ungefähr ausgesehen hat.
Dafür untersuchten sie die Knochen des Mumien-Kopfes. Sie vermaßen die Knochen des Schädels mit einem ComputerTomografen. Das ist eine Art großes Röntgen-Gerät. „Zwischen der Haut und den Knochen liegen Weichteil-Schichten. Das ist die Gesichts-Muskulatur“, sagt der Experte Oliver Gauert. Die Muskeln seien für die Form des Gesichts verantwortlich.
„Daraus kann man schließen, wie dick die Weichteile waren. So bekommt man Informationen über die Form des Gesichtes.“Am Computer wurde mit den Daten ein Bild erstellt. Eine Maschine fräste nun den Kopf in einen speziellen Kunststoff. Dieser wird noch von einer Bildhauerin bemalt. Und fertig ist das Mumien-Gesicht.
Die Mumie ist noch bis zum 28. August in einer Ausstellung im Roemer- und Pelizaeus-Museum in Hildesheim zu sehen. Die Stadt liegt im Bundesland Niedersachsen. Dort soll auch der nachgebildete Kopf ausgestellt werden.